Hilden Der Restmüll wird 2020 teurer

Hilden. · Der Preis für Restmüll wird für 2020 um drei Cent auf 1,26 Euro pro Liter erhöht. Das hat der Hildener Rat jetzt beschlossen.

Die Müllabfuhr hat in Hilden 2019 knapp 12.000 Tonnen Hausmüll eingesammelt und entsorgt. Das entspricht rund 193 Kilogramm pro Einwohner.

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Der Bund der Steuerzahler NRW hat 2019 die Abfallgebühren im Land verglichen. Zu den preiswertesten Kommunen zählten Blankenheim mit 129 Euro, Dahlem mit 141,10 Euro und Erkrath mit 145,56 Euro für einen Musterhaushalt (120 Liter Restmülltonne, 14-tägliche Leerung, 120-Liter-Biotonne mit 14-täglicher Leerung, Papiertonne). In Hilden wurden 159,60 Euro fällig. Diese Gebühr steigt 2020 auf 163,20 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Die höchsten Müllgebühren verlangten 2019 Münster (564 Euro), Selm (484,92 Euro) und Alpen (459,84 Euro) für den angegebenen Musterhaushalt.

Gebühren werden nicht willkürlich festgesetzt, sie müssen kostendeckend sein. Die Stadt darf mit ihnen nicht dauerhaft Gewinn, aber eben auch keine Verluste machen. Warum sind die Abfallgebühren in Hilden weitaus günstiger als in anderen NRW-Städten?

Der Kreis Mettmann ist Mitglied in der Entsorgungsgemeinschaft „EKOCity“. Ihr gehören auch die Städte Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal sowie die Kreise Ennepe-Ruhr und Recklinghausen an. Der Verband handelt mit Müllverbrennungsanlagen in der Region (darunter Wuppertal) die Preise aus, zu denen die Städte und Kreise ihren Müll dort verbrennen lassen können. Das führt dazu, dass die Anlagen gut ausgelastet sind. Davon profitieren auch die Gebührenzahler über günstige Verbrennungsentgelte.

Altpapier ist kein Abfall, sondern ein Wertstoff. Deshalb wird Altpapier in Hilden in den blauen Tonnen getrennt eingesammelt. Das Altpapier wird verkauft, die Erlöse gehen in die Gebührenkalkulation ein und senken die Kosten. Problem: Leider geht die Menge des eingesammelten Altpapiers in Hilden seit Jahren kontinuierlich zurück: von 87 Kilogramm pro Einwohner in 2011 auf zuletzt 83 (in 2018). Wenn also die Hildener wieder mehr Altpapier/ Pappe sammeln würden, könnten sie dazu beitragen, ihre Abfallgebühren niedrig zu halten.

Auch die Stadtverwaltung sorgt für günstige Müllgebühren. Die kommunale Müllabfuhr ist wirtschaftlich organisiert. 2003/2004 übernahm die Stadt das Einsammeln des Altpapiers wieder selbst. Das sorgt für eine gute Auslastung von Fahrzeugen und Mitarbeitern. Auch die sorgsame Trennung der Abfallarten hilft, die Entsorgungskosten wirtschaftlich zu halten. Seit 2017 wird beispielsweise Altholz getrennt vom Restmüll gesammelt – weil die Entsorgung von Altholz weniger kostet als die Verbrennung von Restmüll. Biomüll, Laub und Grünschnitt wird in der Kompostierungsanlage von Düsseldorf und Kreis Mettmann in Breitscheid zu Kompost verarbeitet und landen nicht im Restmüll.

Für die Abfuhr von Restmüll, Bioabfall und Altpapier zahlt jeder Bürger Abfallgebühren. Mit der Abfuhr der Gelben Säcke hat die Stadt nichts zu tun . In die gelbe Tonne gehören nur Produkte mit dem „grünen Punkt“. Schon beim Kauf hat der Verbraucher bereits für deren Entsorgung oder Weiterverwertung bezahlt. Die „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland (DSD)“ wurde 1990 als erstes duales System gegründet und ist heute ein führender Anbieter von Rücknahmesystemen. Es ist ein rein privatwirtschaftliches System und sammelt Verkaufs- und Transportverpackungen wieder ein und verwertet sie. DSD Deutschland schreibt das Einsammeln der gelben Säcke in regelmäßigen Abständen aus: Den Zuschlag in Hilden erhielt die Awista.