Nachgehakt: Kalk trübt die Düssel in Gruiten
Kalkwerke bauen für 50 000 Euro neue Absetzbecken und Rohre, um die Düssel vor milchigen Verfärbungen zu schützen.
Haan/Wuppertal. Die Kalkwerke Oetelshofen in Wuppertal müssen mehr als 50 000 Euro investieren, um die Düssel von Schlamm zu entlasten. Durch den Neubau von zwei Absetzbecken und neue Rohrleitungen am Steinbruch soll künftig die Düssel vor unnatürlichen Trübungen geschützt werden, bestätigt das Unternehmen.
Anwohner in Haan-Gruiten haben seit Wochen von einer „hellen” oder „milchigen” Färbung des Bachs berichtet, die vorwiegend an Werktagen und nach Regen auftreten soll. Auf die Beschwerden hin ermittelten die Umweltschutzstellen in Mettmann und Wuppertal.
„Das ist kein Abwasser”, erklärt für die Untere Landschaftsbehörde in Wuppertal deren Abteilungsleiter Hubert Leonard Nobis. Bei den Beimengungen handele sich um Lehm und Sand aus Rissen im Kalkstein, den das Werk abbaut. „Die Düssel ist bei Regen aus natürlichem Grund getrübt, aber das ist kein Grund, eine Belastung hinzunehmen”, sagt Nobis.
In zwei Absetzbecken von Teichgröße sollen sich die unerwünschten Bodenteilchen künftig absetzen, bevor das Wasser in die Düssel geleitet wird. Zusätzlich habe das Unternehmen Rohrleitungen gebaut, um den Schlamm auf seinen Schwerlaster-Wegen zu reduzieren, teilte Oetelshofen-Geschäftsführer Jörg Iseke mit. Ein auffälliger Schwall trüben Wassers sei Anfang des Jahres übrigens gerade durch diese Bauarbeiten ausgelöst worden. Er führte in Gruiten zu einem Feuerwehreinsatz; besorgte Anwohner hatten Alarm ausgelöst.
Ob die angekündigten Baumaßnahmen reichen, um die Düssel zu entlasten, werde sich bis zum Spätsommer zeigen, sagt Nobis. Die Kreisverwaltung teilt mit: „Die Untere Wasserbehörde des Kreises, die Feuerwehr und die Stadt Wuppertal überwachen die Entwicklung.”