Die 52-Jährige folgt damit der ehemaligen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Angelika Urban, die erst Anfang der Woche der Fraktion und der Partei den Rücken gekehrt hatte (die WZ berichtete). Wie Urban will auch Krall ihr Ratsmandat weiter als fraktionsloses Mitglied ausüben.

Für ihre künftige Ratsarbeit strebt Krall denn auch eine enge Zusammenarbeit mit Urban an. Als Grund für ihren Rücktritt nennt Krall, dass in der Hildener CDU kein klarer Kurs zu erkennen sei: „Die Entscheidungen wurden immer zufälliger. Personalfragen standen über Sachfragen.“ In der CDU fühle sie sich nicht mehr Zuhause. „Ich bin dort nicht mehr gewollt“, sagt sie.

Ute-Lucia Krall gehört seit 16 Jahren der CDU an. Sie war zehn Jahre lang Ratsmitglied und anschließend sachkundige Bürgerin. Im März dieses Jahres ist sie über die CDU-Liste in den Stadtrat nachgerückt. Danach sei sie „vom Fraktionsvorstand bei der Vergabe von Sitzen in den Ausschüssen übergangen worden“.

Dies habe nach Angaben der Fraktionsvorsitzenden Marion Buschmann einen Grund gehabt: „Als Ute-Lucia Krall in den Stadtrat nachgerückt ist, hatten wir wegen ihrer engen Verbandelung zur Bürgeraktion einige Bauchschmerzen.“

Deshalb komme der Rücktritt Kralls für sie auch nicht überraschend. „Diese Befürchtung hatten wir von Anfang an“, sagt Buschmann. Jetzt gelte es für die CDU, Schadensbegrenzung zu betreiben — mit nur noch sieben Fraktionsmitgliedern.