Solarsiedlung bleibt umstritten
Viele Anwohner haben weiterhin Bedenken rund um das Projekt an der Karnaper- und Diesterwegstraße.
Hilden. Das Bauvorhaben einer modernen Solarsiedlung im Bereich Karnaper Straße, Güterbahngleise und Diesterwegstraße bleibt für die dortigen Anwohner ein umstrittenes Projekt. Im Februar 2011 wurde der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans gefasst. Derzeit liegt noch kein Durchführungsvertrag vor.
„Wir sind noch ganz am Anfang des Bebauungsplanverfahrens“, sagte Lutz Groll vom Planungs- und Vermessungsamt Hilden. Am westlichen Rand der unbebauten Grünfläche zwischen Karnaper Straße, Schürmannstraße, Diesterwegstraße und Bahngleisen, sollen 24 Wohneinheiten entstehen.
Ein Teil der Brachfläche ist bereits in Besitz der Initiatoren des Vorhabens, Thorsten Spelter und Alfons Küster. Sie konnten die Stadt Hilden für ihr Vorhaben gewinnen und tragen die Kosten des Projekts.
Der Bau des neuen Wohngebietes ist aber auch mit dem Bau einer Zugangsstraße sowie einer Lärmschutzwand vor den Gleisen verbunden. Das Planungsbüro entwickelte mit der Stadt Hilden und den Vorhabenträgern zwei Konzepte zur Erschließung des geplanten Neubaugebietes.
Bei der einen Variante ist die Karnaper Straße als Hauptzugangsstraße vorgesehen und bei der anderen die Diesterwegstraße. Um eine verkehrsberuhigte Zone zu schaffen, soll das Wohnviertel nur von einer Seite her zugänglich sein. Viele Anwohner plagen jedoch offene Fragen.
Darum lud das Planungs- und Vermessungsamt Hilden am Donnerstag zu einer Bürgeranhörung ein. In einer kontroversen Diskussion wollten die Anwohner wissen, inwiefern sie vom Projekt betroffen sind.
„Mich stört es nicht, wenn Familien hier hinziehen. Aber es handelt sich hier klar um persönliche und privatwirtschaftliche Interessen, die keine Rücksicht auf Verluste nehmen“, sagte Udo Feh.
Der 82-Jährige hält es für unrealistisch, dass sich Wohnungen nahe der Bahngleise verkaufen würden und befürchtet eine mindestens dreijährige Baulärmbelästigung. Der Diplomingenieur wohnt seit 40 Jahren an der Karnaper Straße. Elli Muchow ist ebenfalls Anwohnerin des betroffenen Gebietes und befürchtet eine erhöhte Verkehrsbelastung.
„Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Lärmschutzwand einen Nutzen oder Schaden darstellt“, sagte Muchow. Viele Anwohner haben sich bereits an die vorbeirauschenden Züge gewöhnt und nehmen den Lärmpegel lieber in Kauf als einen Schutzwall und die damit verbundene Zerstörung von Grünflächen.
„Letztlich entscheidet der Stadtrat Hilden, wie vorgegangen wird. Der Stadtentwicklungsausschuss berät vor. Unterschriftenlisten der Bürger können den Entscheid nicht kippen“, sagte Groll und verwies die Anwesenden auf die von ihnen gewählten Politiker. Anregungen und Bedenken werde er trotzdem annehmen und weiterleiten.