Neuer Träger für Bürgertreff
Stadtrat stimmt für die Werbegemeinschaft — zum Ärger des Bürgervereins Hilden-Nord.
Hilden. Der Bürgertreff an der Lortzingstraße hat einen neuen Betreiber. Mehrheitlich haben sich die Mitglieder des Stadtrates in ihrer jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, die Werbegemeinschaft als neuen, ehrenamtlichen Träger zu ernennen. Lediglich die Grünen stimmten dagegen, BA/CDf enthielten sich.
Mit dem „Ja“ für die Werbegemeinschaft einher ging ein deutliches „Nein“ an die Adresse des Bürgervereins Hilden-Nord, der sich ebenfalls beworben hatte. „Natürlich ist das bitter“, sagt dessen Vorsitzender Dieter Arnold. „Und es sind auch ein paar Tränen geflossen.“ Schließlich sei der Bürgerverein nicht nur bei der Gründung des „Trägervereins Bürgertreff Lortzingstraße“ vor 15 Jahren federführend gewesen. Obendrein hätten er, seine Ehefrau Sigrid und Ulrike Müller den Treff nach der Auflösung des Trägervereins im September 2010 weitergeführt. „Wir haben viele hundert Stunden in die Einrichtung investiert“, betont Dieter Arnold.
Ursprünglich war der Bürgerverein der einzige Bewerber für die im Besitz der Stadt befindliche Einrichtung. Sehr zur Freude der Verwaltung, die allein aus Kostengründen nicht in der Lage wäre, den Treff zu betreiben. „Das Angebot liegt vor — und freut uns“, hatte der Erste Beigeordnete Norbert Danscheidt damals gesagt.
Am 18. August jedoch meldete sich die Werbegemeinschaft zu Wort, zeigte ihrerseits großes Interesse an dem Job. „BA/CDf hatten in verschiedenen Medien für eine öffentliche Ausschreibung plädiert“, sagt Danscheidt. „Daraufhin wurden wir als Stadt aktiv und sind dann auch mit der Werbegemeinschaft in Kontakt gekommen.“
Derweil schüttelt Dieter Arnold den Kopf: „Worüber ich mich jetzt am meisten ärgere, ist, dass mir bisher noch niemand einen plausiblen Grund hat nennen können, warum wir mit einem Handstreich auf die Straße gesetzt werden.“
„Natürlich freuen wir uns — insbesondere nach diesem deutlichen Votum“, sagt Mey im WZ-Gespräch. „Allerdings verpflichtet dieser Rückenwind auch.“ Momentan liefen erste Vorgespräche, wie die Bewirtschaftung unter der Regie der Werbegemeinschaft vonstatten gehen könnte. „Ins Detail sind wir aber noch nicht gegangen“, sagt Mey. Zuerst müsse das Gespräch mit der Stadt gesucht werden, der die Immobilie gehört. „Die Rahmenbedingungen werden im Rathaus abgesteckt“, so der Vorsitzende weiter. Fest stehe allerdings schon jetzt, dass sich an den günstigen Preisen nichts ändern werde.
Sehr wohl ändern dürfte sich etwas am Innenleben des Bürgertreffs — und zwar zwangsläufig. Denn sowohl die Theke als auch die Zapfanlage und die Kühltheke gehören dem Bürgerverein. „Das alles werden wir natürlich rausnehmen“, betont Dieter Arnold.
Bastian Mey ist hingegen zuversichtlich, pünktlich zur offiziellen Übernahme am 1. Januar 2012 alles unter Dach und Fach zu haben. „Wir stellen jetzt eine genaue Inventarliste zusammen und werden dann sehen, was wir noch brauchen.“