Nostalgiker werden fündig

Die Hildener gelten bei den Händlern als „eine gute Kundschaft“.

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HIlden. Auf dem Fabry Antik- und Trödelmarkt gab es gestern in der Hildener Fußgängerzone einmal mehr alte Schätze zu entdecken. Zahlreiche Kunden stöberten an den Ständen — auch ohne verkaufsoffenen Sonntag. Aus dem schwarzen Austin Fairway, Baujahr 1978, drang beschwingte Tanzmusik hinaus auf die Mittelstraße: Eine Platte der Beatles und ein Bild der Queen zierten das klassische Londoner Taxi. Vor dem verkaufte Marianus Krall beim Fabry Antik- und Trödelmarkt alte Schallplatten, Bücher, Taschen und Schilder — und das war nur ein Teil seines Angebots: Denn in seinem Ausstellungsraum an der Benrather Straße 56 in Hilden können die Kunden weitere „vergessene Schätze“ in Augenschein nehmen. „Ich biete außerdem Grammophone, Plattenspieler oder Röhrenradios an“, erzählte Krall. Eine große Auswahl an Vinylplatten und Taschenbüchern gab es auch am Stand von Astrid Broerse zu entdecken. „Ich bin regelmäßig hier auf dem Markt“, berichtete die Wuppertalerin, die einen Second Hand Laden betreibt, und lobte: „Die Hildener sind eine gute Kundschaft.“ In den beiden Vorjahren hatte parallel zum Fabry Antik- und Trödelmarkt jeweils ein verkaufsoffener Sonntag stattgefunden.

Auf offene Geschäfte mussten die Hildener gestern verzichten. Und somit hatte Veranstalterin Bea Reinecke-Denker einen vierten Termin für den Markt im Jahr 2017 — nach April, Juli und September — ursprünglich gar nicht mehr eingeplant. Doch die Wünsche von Händlern und Kunden sorgten für ein Umdenken. „Sie haben bekräftigt, dass der Markt auch ohne verkaufsoffenen Sonntag eine gute Sache ist“, betonte Reinecke-Denker.

Und über fehlende Nachfrage konnten sich die rund 35 Anbieter, die sich angrenzend an das Winterdorf zwischen altem Markt und St. Jacobus-Kirche postierten, dann auch nicht beklagen: Schon im Verlauf des Vormittags füllte sich gestern nach und nach die Hildener Fußgängerzone mit Gästen auf der Suche nach Geschenken und besonderen Schmuckstücken für die heimische Vitrine. Alle Hände voll zu tun hatte zum Beispiel Händler Manfred Messel. Sein Angebot reichte von Metalltellern über eine Madonnenfigur bis hin zum kunstvoll mit harfenspielenden Engeln verzierten Deckenleuchter. Woher dieses eindrucksvolle Sortiment kommt? „Auf jeden Fall nicht vom Sperrmüll“, sagte er augenzwinkernd, während er seine Kunden bediente. Zu denen gehörte gestern auch das Ehepaar Brauer: „Meine Ehefrau hat nach Kaffeekännchen geguckt und hier gleich drei gekriegt“, verriet Wolfgang Brauer. Ein Besuch beim Fabry Antik- und Trödelmarkt stehe für die beiden regelmäßig auf dem Programm, verrieten die Düsseldorfer Eheleute: „Denn hier findet man immer wieder schöne Sachen, ob es nun alte Standuhren oder Waren aus Ton sind.“