Ostermann investiert in die Zukunft

Mit seinem neuen Küchenstudio setzt das Haaner Unternehmen auf eine Wachstumsbranche. Jetzt folgt der Umbau des Möbelhauses.

Foto: Ralph Matzerath

Haan. Fünf Wochen Bauverzug aufholen? Beim Haaner Möbelhaus Ostermann ist das allen am Neubau des 6000 Quadratmeter großen Küchencenters Beteiligten in den vergangenen Monaten gelungen. „Diese Leistung unserer Partner hat mich echt beeindruckt“, sagt der Leiter des Betriebsstandortes, Markus Hermes. Wie ursprünglich geplant, konnten die Türen zur neuen Verkaufsfläche am 27. Dezember, dem umsatzträchtigen, verkaufsoffenen Sonntag nach Weihnachten, geöffnet werden. Und nur wer ganz pingelig hinschaute, konnte sehen, dass zum Beispiel der Vordachunterseite noch der letzte Anstrich fehlte. Einige Handwerksarbeiten stehen also noch aus.

Von den Bauarbeiten, in deren Verlauf eine Fünf-Zentner-Fliegerbombe entdeckt und am 23. April entschärft wurde, ist nichts mehr zu sehen. Stattdessen bringen 24 Fachverkäufer Küchenträume auf ein millimetergenaues Maß. Die Arbeit am PC verfolgen die Kunden bequem auf großen Monitoren. Sie haben die Qual der Wahl: Das Angebot bei Ostermann Küchen reicht von der farbenfrohen Kombination für die erste eigene Wohnung für 490 Euro bis hin zur Villenküchen-Ausstattung einer italienischen Spezialmanufaktur für mehr als 80 000 Euro. Tatsächlich herrscht in der Küchenbranche ein schon länger anhaltender Boom: Die Küche ist nach dem Auto zum Statussymbol Nummer zwei aufgestiegen. Kein Wunder also, dass Ostermann ausgerechnet in diesen Geschäftsbereich kräftig investiert hat.

Aus Sicht der Hausbetreiber ist die Eröffnung des mehrstöckigen Küchenstudios übrigens nur ein Zwischenschritt. In den kommenden Monaten werde die klassische Ostermann-Filiale von Grund auf modernisiert, kündigte Hermes an. Neues Licht, neue Klimaanlage, neue Böden — sobald voraussichtlich im September 2016 der letzte Hammerschlag getan ist, hat Ostermann rund zehn Millionen Euro in seinen Haaner Standort investiert. Doch Ostermann wächst nicht nur durch räumliche Expansion, sondern auch durch Zukauf: Zu Januar kommenden Jahres gehören zur Unternehmensgruppe auch die fünf Filialen der Leverkusener Wohncenter Smidt GmbH, die indes ihren Namen behalten.