Pfarrsaal: Sanierung ab August
Mit Mehrheit hat der Stadtrat den Etat 2012 verabschiedet und damit auch den Weg für eine Alternative zum Bürgerhaus freigemacht.
Haan/Gruiten. Mit den Stimmen von CDU, FDP und Bürgermeister Knut vom Bovert hat der Stadtrat am Dienstag den Haushaltsplan für das laufende Jahr verabschiedet und damit auch Sanierung und Umnutzung des katholischen Pfarrsaals auf den Weg gebracht.
Aus Sicht der SPD ist der Pfarrsaal keine Alternative zum Bürgerhaus. Sie beantragte am Dienstag, bei der Vermarktung des Bürgerhausgeländes an der Düsselberger Straße eine Freifläche für den städtischen Bedarf zurückzuhalten und das Thema Pfarrsaal komplett zu vertagen — konnte sich aber nicht durchsetzen.
„Wir sollten uns die Zukunft Gruitens nicht verbauen“, appellierte Heiner Wolfsperger (SPD) an die Fraktionen. „Wenn wir in Gruiten mit dem Zuzug von Johnson Controls neue Baugebiete ausweisen, müssen wir auch die entsprechende Infrastruktur schaffen.“ Auf der freizuhaltenden Fläche könnte ein Ersatz für das Bürgerhaus, ein weiterer Kindergarten oder auch ein Ersatz für die Gruitener Feuerwache entstehen.
„Das ist ein Antrag von Populisten“, kommentierte Andreas Wasgien (CDU) den Vorschlag der Genossen. Bis zum Haushaltsausgleich 2020 keine Alternative zum Bürgerhaus bieten zu wollen, bezeichnete Jens Lemke (CDU) als „abenteuerlich“.
„Wo sollen denn die Vereine bis dahin hin?“, fragte er. „Natürlich war das Bürgerhaus besser und größer, aber wir müssen die Realitäten erkennen. Wir werden dem SPD-Antrag auf keinen Fall zustimmen.“
Die SPD kritisierte darüber hinaus, nicht alle Details der künftigen Nutzung und des mit dem Verein Phoenix zu vereinbarenden Betreiberkonzeptes zu kennen. „Was ist denn mit den Parkplätzen? Was ist mit Lärmemissionen“, fragte Bernd Stracke. „Ich möchte nicht in ein paar Jahren den Pfarrsaal aufgrund einer Nachbarschaftsklage schließen müssen.“
Schließlich griff Bürgermeister Knut vom Bovert in die Diskussion ein. „Unser Ziel ist es, schnellstmöglich eine Ersatzstätte für alle Gruitener zu schaffen“, sagte er. „Ich würde in dieser Situation das Risiko in Kauf nehmen, nicht alle Details zu kennen. Wir haben seriöse Ansprechpartner auf allen Ebenen.“
Unterstützung dafür fand er auch bei der FDP und GAL. „Ich könnte das Risiko auch in Kauf nehmen, zumal die SPD eine ganz andere Position einnimmt und das Projekt nicht will. Deshalb sehe ich nicht, welche Klärung noch erfolgen soll“, sagte Ruppert in Richtung SPD. „Sie nehmen eine fundamental andere Haltung ein.“
Im Hinblick auf den straffen Zeitplan plädierte auch Ute Eden, Leiterin des Gebäudemanagements, an den Rat, die 436 000 Euro für die Sanierung des Pfarrsaals zu bewilligen und das Projekt freizugeben. Demnach soll im August mit dem Bau begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2013 geplant.