Polnische Mütze wird ausgebaut
Die Verhandlungen zwischen Stadt und Johnson Controls laufen auf Hochtouren. Der vierspurige Ausbau der Kreuzung Polnische Mütze ist ein Teil davon.
Haan. Noch ist das Gelände südlich der Millrather Straße bestes Ackerland. Der Blick schweift über die Felder weit in die Rheinebene. Bislang ist es nur schwer vorstellbar, dass auf dieser Fläche in ein paar Jahren einmal zwischen knapp 2000 und 4000 Menschen arbeiten sollen.
Doch der Automobilzulieferer Johnson Controls ist fest entschlossen, das Gelände des zweiten Bauabschnittes des Technologieparks Haan von der Stadt zu kaufen, um dort eine neue Europazentrale zu errichten und verschiedene Firmensitze zusammenzulegen.
Weder die Arsenfunde im Boden noch die immer noch nicht abschließend geklärte Frage der Verkehrsführung von der Autobahn nach Gruiten und zurück haben das Unternehmen laut Bürgermeister Knut vom Bovert bislang abgeschreckt. „Das hier ist eine der letzten großen Flächen in Nordrhein-Westfalen“, sagt das Stadtoberhaupt. „Die ist ideal für das Unternehmen. Und das Unternehmen ist ideal für uns.“
Das bestätigt auch Ulrich Andree, Unternehmenssprecher von Johnson Controls in Burscheid. „Das Interesse von Johnson Controls, nach Haan zu ziehen, ist ungebrochen. „Wir verhandeln zurzeit mit der Stadt und dem Land, unter anderem über die Verkehrsführung und den Umgang mit dem gefundenen Arsen im Boden“, sagt Andree auf Nachfrage.
„Das ist aber alles überschaubar und nicht ungewöhnlich.“ Der Zeitplan sehe bislang vor, dass Ende 2014/15 die ersten Mitarbeiter in Haan arbeiten. Endgültig abgeschlossen soll der Umzug 2017 sein. „Wir ziehen aus Platzmangel um“, fügt Andree hinzu. „Die Räume in Burscheid, unter anderem auch angemietete Gebäude, sind für die dort tätigen 1950 Arbeiter inzwischen zu klein.“
Zuversichtlich stimmt vom Bovert darüber hinaus ein Schreiben des NRW-Verkehrsministeriums an das Unternehmen Johnson Controls. Demnach würden die entsprechenden Stellen in Düsseldorf alles daran setzen, den Ausbau der Kreuzung Polnische Mütze zu realisieren und bei der Ansiedlung der Firma in Haan zu helfen.
Auch vom Landesbetrieb Straßen seien entsprechende Unterstützungsangebote mit dem Signal der Bereitschaft, sich bei diesen Arbeiten finanziell zu engagieren, eingegangen.
Denn nicht nur die Kreuzung steht im Fokus der städtischen Planer, die Straßenführung bis zum Kreisverkehr der K20n insgesamt müsse betrachtet werden. Dabei steht inzwischen fest, dass der Umbau der Polnischen Mütze zu einem Kreisverkehr nicht den gewünschten Effekt haben wird.
„Dann käme der Verkehr morgens und abends von und in Richtung Wuppertal zum Erliegen“, sagt vom Bovert. „Deshalb brauchen wir den vierspurigen Ausbau der Kreuzung mit der entsprechenden Ampelanlage.“
Er sei froh, dass dieses Projekt vom Land mit Priorität versehen wurde. Denn nicht nur das Problem mit der Tankstelle muss gelöst werden, auch die von einem Umbau betroffenen Grundstücke befinden sich nicht alle im städtischen Besitz.
„Für uns hat die Ansiedlung von Johnson Controls oberste Priorität“, machte vom Bovert deutlich. Mit Hochdruck werde in der Stadtverwaltung daran gearbeitet. „Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass die von uns in Auftrag gegebenen Gutachten so schnell veraltet sind“, sagte er mit Hinweis auf den Arsenfund (Bodengutachten) und das für den ersten Bauabschnitt in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten.