Sand ist da, die Party kann beginnen
Samstag startet das Kult-Ereignis Haaner Sommer mit einer großen Party und viel Musik — allerdings ohne EM-Fußballgucken.
Haan. Der Sand ist da, das Zelt steht — der Haaner Sommer kann beginnen. Ameisenartig wuselten gestern Morgen schon um 8 Uhr die ersten freiwilligen Helfer des Haaner Sommers auf dem Neuen Markt herum, um die zwei Container, gefüllt mit Ha-So-Arbeitsgerät, zu entleeren. Zum Glück regnete es gerade nicht. Die Stimmung beim Baywatch-Team war großartig, denn auf diesen Augenblick hatten sie sich schon seit Wochen gefreut. Es wurde gelacht. An flotten Sprüchen mangelte es nicht.
Und trotzdem: Wie von Geisterhand stand das Stahlgerüst für das große Festzelt in kurzer Zeit. Jeder kannte seinen Handgriff. Und dafür gab es eine traurige und zugleich einfache Erklärung: Der jahrelange tatkräftige Unterstützer des Haaner Sommers, der Ingenieur Rolf Sackmann, war im März gestorben. Er war zuständig für den Zeltaufbau, hatte alle Arbeitsschritte für den Zeltaufbau in Skizzen akribisch festgehalten.
Die hatte Jörg Preuss, Vorstandsmitglied des Haaner Sommer-Vereins, genau studiert und konnte an diesem Vormittag klare Anweisungen geben. Alles funktionierte hervorragend. Die Baywatch-Teamer Mohamed, Nils, Florian und Jan sowie die Senior-Baywatcher Dirk, Karl und Mike arbeiteten Hand in Hand. Als dann die 150 Tonnen Sand in sechs Lastwagen der Firma Bartz anrollten, musste ganz schnell verteilt werden, mit starkem Gerät, aber auch mit Schüppen und Männer- und Frauen-Power.
Wer konnte, half mit. Wer nicht konnte, schaute zu. Zu den Aktiven gehörte zweifellos der Rollstuhlfahrer Felix Winnig. Seit Jahren ist er auf dem Ha-So zuhause. Für die Sand harkenden Jugendlichen und Erwachsenen in den frühen Morgenstunden des Haaner Sommers hat er in den Vorjahren zuweilen das gemeinsame Frühstück vorbereitet. Er gehört einfach zum Ha-So-Team. Gestern Morgen jedenfalls behielt er alle Arbeiten im Blick und half, wo immer er konnte. Die Aktiven der ersten Stunde, Petra Raabe und Rüdiger Daniel, waren ebenfalls zur Stelle und vermittelten die Erfahrung von zehn Jahren Aufbauarbeit.
Das erste Frühstück wurde fachfraulich von Irena Steinjan, der Ha-So Vereins-Vorsitzenden, vorbereitet. Schließlich ist sie außerdem erfahrene Foodbloggerin, der regelmäßig Tausende Interessierte im Internet zuschauen, wenn sie Tartes oder ähnliches in ihrer Küche zubereitet. Sie freut sich auf Samstag. Auf dem Programm steht als erstes der ökumenische Gottesdienst um 18 Uhr, der von Pfarrerin Gabriele Gummel von der evangelischen Kirche und von der katholischen Gemeindereferentin Ulrike Peters gemeinsam gehalten wird. Um 19 Uhr eröffnet Bürgermeistern Bettina Warnecke das Sommer-Kult-Ereignis offiziell und um 20 Uhr beginnt die große Party mit der Band Senjam. Die spielen Salsa, Funk und Reggae-Musik, „dass die Post abgeht“, sagt Irena Steinjan. Einen Fernseher für die Fußball-Übertragung gibt es nicht. „Das dürfen wir auch nicht“, sagt Irena Steinjan.