Schülerakademie: Unterricht statt Badeurlaub
Sehr begabte Schüler nehmen an der Schülerakademie in Hilden teil.
Hilden. „Es macht mega Spaß und ist etwas ganz anderes als Schule.“ Die 18-jährige Laura aus der Nähe von Bremen ist vor Begeisterung kaum zu bremsen, wenn sie schildert, warum ihr die Schülerakademie in Hilden so gut gefällt. Sie ist eine von 93 Schülerinnen und Schülern, die in diesem Jahr zweieinhalb Wochen im evangelischen Schulzentrum an der Gerresheimer Straße wohnen und täglich am Programm der Deutschen Schülerakademie teilnehmen.
Sechs verschiedene Kurse werden angeboten, darunter beispielsweise eine Einführung in die Strömungslehre unter der Überschrift „Warum ein Rasenmäher fliegt und ein Auto an der Decke klebt“ oder auch „Jerusalem — Brennpunkt der Religionen — Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf eine Stadt und ihre Mythen“.
Während am Vormittag unterrichtet wird, ist der Nachmittag frei für alle möglichen anderen Unternehmungen. Da wird in der Big Band geübt, für ein Theaterspiel geprobt, Norwegisch gelernt oder Slackline gespielt. „Eine Teilnehmerin wollte es gerne lernen, eine andere konnte es bereits und zeigt ihr jetzt, wie es geht“, sagt Akademieleiter Jonas Peters. Auch für ihn war diese Trendsportart neu, bei der ein Seil zwischen zwei Bäume gespannt wird, über das dann ähnlich dem Seiltanz balanciert wird.
Die Ideen, was die Teilnehmer neben dem Unterricht noch so alles machen könnten, scheinen den Veranstaltern nicht auszugehen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wie sonst sollte das Angebot unter der Überschrift „Sagt mal, was habt ihr eigentlich gegen Schlafen?“ auf dem Tagesplan zustande gekommen sein. Da wird abends noch Volleyball trainiert, zum Debattieren eingeladen und kurz vor Mitternacht noch eine „Traumreise meets Musik der Nacht“ angeboten.
Jeder Jugendliche darf nur einmal an einer Schülerakademie teilnehmen. Die Schulen können pro Jahr ein oder zwei Schüler vorschlagen. Daraus wählt die Schülerakademie mit Sitz in Bonn dann die geeignetsten Jugendlichen aus. Auf sie wartet dann ein außergewöhnliches Programm. „Und das ist prägend für das spätere Leben“, sagt der Leiter.
„Hier finden sich immer genug Leute für irgendwelche Aktionen. Alle sind super engagiert, und wir können über alles reden“, zählt Nellie (16) aus Böblingen auf, was ihr an der Schülerakademie in Hilden am meisten gefällt. „Hier kann man genau so sein, wie man ist. Da kriegt man echt was zustande“, fasst es der jüngste Teilnehmer, der erst 14-jährige Frieder aus Süddeutschland, zusammen.