Secondhand ist erste Wahl

Schon ein Jahr nach der Eröffnung zieht die „Kleine Eule“ in größere Räume.

Hilden. Im Juni vergangenen Jahres haben sie sich entschieden, einen Secondhand-Laden für Kinder aufzumachen. Schon einen Monat später öffneten sich die Türen der „Kleinen Eule“ an der Schulstraße. „Es gab so etwas in Hilden nicht, wir hatten Lust dazu, und die Zeit schien uns richtig. Und so haben wir uns relativ spontan dazu entschlossen, unser Geschäft zu eröffnen“, sagt Andreas Aguirre Ramke, der den kleinen Laden mit seiner Frau Sara führt.

Relativ schnell sei ihr Geschäft bekanntgeworden, auch über die Hildener Stadtgrenze hinaus. Aus dem Süden Düsseldorfs und auch aus Wuppertal kämen regelmäßig Kunden. Gleichwohl sei so ein Geschäft eigentlich immer ein Nebenerwerb.

Das Ehepaar, das drei Kinder hat und selbst auch aus Überzeugung in Secondhand-Läden ging, hat schnell gemerkt, dass viele Eltern, aber auch Großeltern aus Prinzip gebrauchte Kleidung einkaufen. Nicht zuletzt, weil die Chemie, die vorher eventuell drin war, längst rausgewaschen ist, und sie für ihr Kind nicht gerade die Sachen kaufen wollen, die alle zurzeit tragen.

Die ganz preiswerten Sachen würden sich in so einem Secondhand-Laden nicht rechnen. „Wir nehmen nur ganz gut erhaltene Kleidung, also quasi Sachen aus zweiter Hand, die aber qualitätsmäßig aussehen, als seien sie aus erster Hand“, sagt der Inhaber, der seine Ware etwa zu einem Drittel des Neupreises anbietet.

Jetzt bietet das Ehepaar zusätzlich noch Umstandsmoden an und will sich aus diesem Grund vergrößern. „Wir ziehen nach nebenan, da haben wir dann auch noch Platz für zwei Umkleidekabinen“, sagt Andreas Aguirre Ramke und hofft, dass der Umzug — geplant ist er für Mitte August - trotz Renovierungsarbeiten zu schaffen ist, ohne dass das Geschäft einige Tage geschlossen werden muss.

Hatten er und seine Frau zunächst nur mit den eigenen, ausrangierten Kindersachen angefangen, kamen schnell zwei, drei Kunden dazu, die ihre Sachen im Secondhand-Laden verkaufen wollten. Inzwischen sind es rund 100 Familien, die ihre Kleidung in der „Kleinen Eule“ in Kommission geben. Drei Monate bieten die Inhaber sie an, dann wird abgerechnet, und die Kunden nehmen wieder mit nach Hause, was nicht verkauft wurde.

„Auch wenn die Jahreszeiten wechseln, durchforsten wir noch einmal unser Angebot. Das ist schon ein logistischer Aufwand, denn alles muss ja ausgezeichnet und mit dem entsprechenden Etikett versehen werden“, sagt der Inhaber.

Kristin Schneider (26), die vor knapp einem halben Jahr Mutter geworden ist, kauft gerne für ihren Sohn im Secondhand-Laden „Kleine Eule“ ein: „Die Auswahl an unterschiedlichen Stilen ist groß. Außerdem ist es günstig, die Sachen sind bereits gewaschen und es ist eigentlich immer nett in solchen Lädchen, weil sie so liebevoll eingerichtet sind.“