Einsatz für die private Citystreife in Haan

Seit zwei Wochen ist die private Citystreife in Haan im Einsatz. Ihr Eingreifen ist in dieser Zeit bereits erforderlich gewesen.

Haan. Im bunten Treiben des Haaner Sommers, zwischen den vielen Menschen, die auf den Terrassen der Cafés und Restaurants ein Plätzchen gefunden haben, fällt das Paar in der schwarzen Kleidung sofort auf. Die junge Frau trägt ihre Haare zum Pferdeschwanz gebunden, der junge Mann seine Haare im GI-Stil — raspelkurz. Am Gürtel baumeln Handschellen, eine große Taschenlampe und Kabelbinder.

Die sogenannte Citystreife hat nach dem entsprechenden Beschluss des Stadtrates ihren Dienst aufgenommen. 10 000 Euro lässt es sich die Stadt kosten, dass vier Mitarbeiter der Firma MHM Security aus Bottrop in den Sommermonaten durch die Innenstadt patrouillieren. Deren Sicherheitspersonalist auch bei der Kirmes im Einsatz.

Seit zwei Wochenenden ist die Citystreife im Einsatz. „Von Freitag ab 21 Uhr bis zum späten Samstagabend beziehungsweise frühen Sonntagmorgen“, sagt Andreas Krug, Mitarbeiter im Ordnungsamt der Stadt Haan. „Die Einsatzzeit hängt von der Situation vor Ort und dem Wetter ab“, sagt er. Als gegen 0.30 Uhr am vergangenen Wochenende Sturm und Regen aufkamen, war der Einsatz der Citystreife vorerst beendet.

Die Stadt hatte die Notwendigkeit des Einsatzes des Sicherheitspersonals als Reaktion auf das wachsende Sicherheitsbedürfnis der Bürger und mit dem veränderten Freizeitverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen begründet.

In kleinen und größeren Gruppen bis zu mehreren Dutzend Menschen würden sie sich in der Innenstadt und den angrenzenden Parks versammeln, Alkohol trinken und Musik hören. „In den Nachtstunden führt dies zwangsläufig zu Konflikten mit den Anwohnern“, hieß es unter anderem in der Begründung des Ordnungsamtes.

„Es gab den ein oder anderen Einsatz wegen Ruhestörung am vergangenen Wochenende“, bestätigen Krug und Dennis Zerwas, Einsatzleiter der beauftragten Sicherheitsfirma. Genaue Zahlen können aber weder sie noch die Polizei nennen.

„Wir ermahnen Jugendliche, die Nachtruhe einzuhalten“, sagt Zerwas. Dass die zwei Teams — bestehend aus jeweils zwei Personen — Kabelbinder und Handschellen mit sich führen, leugnet er nicht. „Die dienen zur Abschreckung“, sagt er.

Zerwas sagt aber auch: „Wir arbeiten auf Grundlage des Jedermannrechts.“ Sprich: Die Sicherheitskräfte dürfen — wie jeder andere Bürger auch — eine Person festhalten, wenn sie bei einer Straftat erwischt wird. „Das ist ein Bürgerrecht“, bestätigt Polizeisprecher Ulrich Löhe.

Lediglich für das Gelände des Schulzentrums habe die Stadt dem Sicherheitsdienst das Hausrecht übertragen. Dort darf die Citystreife dann auch Platzverweise aussprechen. „An öffentlichen Plätzen wie den Parks dürfen wir das nicht, dort rufen wir dann die Polizei, wenn es notwendig sein sollte“, sagt Zerwas.