Sicher unterwegs: Tipps für problemlose Busfahrt

Die Rheinbahn veranstaltet ein Mobilitätstraining für Senioren.

Hilden. Großer Auflauf an der Bushaltestelle „Gabelung“ an der Walder Straße: 22 Senioren stehen am hinteren Eingang eines Busses. „Zeigen sie uns mal, wie sie einsteigen“, sagt Rheinbahn-Pädagogin Ina Baumann. Ursula Klein schiebt ihren Rollator über die ausgeklappte Einstiegsrampe. Gleich meldet sich die 88-Jährige zu Wort: „So einfach ist das aber nie. Der Bus steht meist zu weit vom Bürgersteig entfernt, und die Rampe wird aus Zeitnot nicht herausgeholt“, sagt Ursula Klein.

Ina Baumann stellt sofort klar, dass jeder Busfahrer der Rheinbahn die Anweisung hat, Fahrgästen mit Mobilitätsproblemen das Zusteigen zu ermöglichen. „Wenn er nicht hilft, merken Sie sich bitte Buslinie und Uhrzeit und rufen unsere Beschwerdestelle an“, rät Baumann.

Auf Initiative von verschiedenen Hildener Senioren- und Behindertenvertretungen und des Sozialamts bot die Rheinbahn am Dienstag ein Mobilitätstraining für Senioren an. Auch die Kreispolizeibehörde ist mit zwei Beamten als Kooperationspartner vor Ort, um auf Risiken hinzuweisen. „Es gibt immer Senioren, die uns auf Probleme bei der Busfahrt ansprechen“, sagt Sozialamtsleiterin Monika Klemtz. Das soll sich durch die Schulung ändern.

22 ältere Menschen aus Senioren- und Behindertenbeirat sowie dem Aktionsbündnis für Seniorensicherheit lassen sich deshalb über die korrekte Benutzung der Fahrzeuge aufklären. Sie sollen Eindrücke und Tipps als Multiplikatoren in ihrem Umfeld weitergeben, damit Senioren in Zukunft weniger Probleme mit der Busfahrt haben. Eine Fahrt mit dem Bus: Zunächst hört sich das gar nicht schwierig an — schließlich ist fast jeder schon einmal damit gefahren. „Viele Fahrgäste unterschätzen aber, dass sie sich durch kleine, aber meist unbekannte Tricks das Leben einfacher und sicherer machen können“, sagt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster.

Das gilt auch für regelmäßige Busbenutzer wie Ursula Klein. Wenn sie zum Beispiel statt der roten Stopp-Knöpfe die blaue Taste neben dem umklappbaren Notsitz drückt, weiß der Fahrer, dass ein Fahrgast mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl aussteigen möchte. Das vermindert den Druck auf die Senioren, so schnell wie möglich aussteigen zu müssen. Und auch beim nächsten Tipp können die Senioren lernen: „Ziehen sie die Bremse des Rollators an und steigen sie langsam rückwärts aus, wenn sie noch so fit sind, dass sie das Gleichgewicht halten können. Ansonsten sollten sie unbedingt Mitfahrer ansprechen, ob sie ihnen helfen können“, rät Ina Baumann.

„Beim Aussteigen muss man höllisch aufpassen, ob niemand von der Seite kommt. Hier ist viel Betrieb“, sagt Fahrgast Klaus Franck. Deshalb sollten die Fahrgäste erst schauen, ob sich Passanten oder Radfahrer am Bus vorbei bewegen. Die meisten Unfälle passieren laut Ina Baumann beim Ein- und Aussteigen.