Thema im Stadtentwicklungsausschuss Sind die Schulwege in Hilden ausreichend sicher?
Hilden · Die Sicherheit von Kindern auf dem Weg zur Schule wird zur kommenden Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses gleich mehrfach Thema sein. Einige Projekte für mehr Sicherheit stocken. Dass das Thema dringlich ist, unterstreicht ein Unfall auf der Gerresheimer Straße.
Sind die Schulwege in Hilden sicher genug? Zwei Fraktionen haben daran Zweifel und stellen dementsprechend Anträge zur nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. Dieser kommt am Mittwoch, 15. Mai, zu seiner nächsten Sitzung im Bürgerhaus an der Mittelstraße 40 zusammen.
So spricht sich die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen dafür aus, im Rahmen des Mobilitätskonzeptes eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit der Sicherung von Schulwegen befasst. Die Fraktion regt an, dass zu jeder Schule in Hilden eine Konferenz stattfinden soll, an der neben Vertretern von Verwaltung und Polizei auch Vertreter der jeweiligen Schule teilnehmen sollen und zwar neben den Schulleitungen und Schulpflegschaftsvorsitzenden auch Mitglieder der Schülervertretungen.
Allianz regt Schulwegepläne mit Hinweise auf Querungen an
Die Allianz für Hilden stellt drei Fragen zu möglichen Maßnahmen, um die Sicherheit der Schüler zu erhöhen. Angeregt wird mit diesem Fragenkatalog zunächst einmal die Veröffentlichung sogenannter Schulweg- und Radschulwegpläne. Dabei handelt es sich um empfohlene Routen für einen möglichst sicheren Weg zur jeweiligen Schule. Auf den Karten eingezeichnet sind beispielsweise möglichst sichere Querungen an stark befahrenen Straßen. Weitere Fragen beziehen sich auf Aktionen, damit Kinder möglichst eigenständig und zugleich sicher ihren Weg zur Schule bewältigen können und zugleich andere Verkehrsteilnehmer für die Problematik sensibilisiert werden.
Was sichere Überquerungen von Straßen angeht, findet sich in einer Stellungnahme der Stadt zur Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen ein Hinweis zu weiteren konkreten Maßnahmen, um die Sicherheit auf den Schulwegen zu erhöhen. So wolle die Verwaltung prüfen lassen, ob an Herderstraße, Lehmkuhler Weg/Auf dem Driesch, Körnerstraße sowie Pestalozzistraße weitere Querungshilfen eingerichtet werden können. Auch werden Prüfungen zur Einführung von Schulstraßen in der Antwort der Verwaltung angedeutet, doch in diesem Punkt scheinen die Chancen auf eine schnelle Lösung eher gering zu sein. So war ein entsprechender Antrag der SPD zur letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vertagt worden. In der Tagesordnung zum 15. Mai taucht er nicht auf.
Doch wie dringlich ist das Thema tatsächlich? Aus Sicht der Stadt seien Schulkinder im Straßenverkehr zwar besonderen Gefährdungen ausgesetzt, jedoch: „Derzeit sind keine Schulwegunfälle an Hildener Schulen bekannt und waren in den letzten Jahren auch nicht Thema der turnusmäßig durchgeführten Unfallkommission.“
Im Januar wurde ein Mädchen auf der Gerresheimer Straße verletzt
Tatsächlich aber war zuletzt im Januar eine Zwölfjährige auf ihrem Weg zur Schule auf der Gerresheimer Straße von einem Auto erfasst worden. Das Mädchen, das mit dem Fahrrad unterwegs war, wurde bei dem Unfall leicht verletzt.
Der Unfallatlas für den Kreis Mettmann liefert nur Daten bis zum Jahr 2022. Gegenüber den beiden Vorjahren waren die Zahlen gestiegen, vermutlich, weil die Gesellschaft nach dem Ende der Corona-Maßnahmen wieder mobiler geworden war. Dies deutete zumindest eine Pressemitteilung der Kreispolizeibehörde vom Juli 2023 an. Kreisweit stieg die Zahl der verunglückten Kinder 2022 um mehr als 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Von den 144 betroffenen Kindern mussten zehn mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht werden. Für Hilden wurden als grundsätzlich gefährlich die Elberfelder Straße und die Walder Straße eingestuft. Wie dem auch sei, die auf der Gerresheimer Straße verunglückte Zwölfjährige dürfte erst im übernächsten Unfallatlas auftauchen.