SKFM Haan: Der Tafel läuft die Zeit davon

Im Dezember verliert der SKFM die Lagerräume. Bis dahin muss ein Ersatz gefunden sein.

Haan. Der SKFM (Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer) in Haan steht vor schwierigen Zeiten. „Wir machen insgesamt ein Minus.

Es ist ein Kampf auf allen Ebenen“, sagt SKFM-Geschäftsführer Hubert Gering. Eines der aktuellen Sorgenkinder ist die Haaner Tafel.

Weil sie auf Dauer ihre kostenlosen Lager- und Kühlmöglichkeiten in der zum Abriss freigegebenen Kirche Maria zum Frieden verlieren wird, drohen Einschränkungen.

In den Wochen vor Weihnachten rückt die Haaner Tafel besonders ins Bewusstsein der Bürger. Sie packen, auch Kinder und Schüler gehören dazu, mit Liebe und Sorgfalt Päckchen für die Kunden der Tafel, spenden im Supermarkt einen Teil ihres Einkaufs oder überweisen einfach vor den Festtagen einen kleinen Betrag, um die Arbeit des SKFM Haan und dessen zahlreiche Ehrenamtler zu unterstützen.

Nur: „Die Spendenbereitschaft nimmt ab. Nicht grundsätzlich, aber die Spenden für die Tafel sind nicht mehr so hoch wie noch vor drei, vier Jahren“, sagt Gering. Und er fügt hinzu: „So traurig es klingt, aber Ereignisse wie das Hochwasser in Ost- und Süddeutschland sind für uns eine Konkurrenz.“

Ganz so drastisch, wie Ratsfrau Meike Lukat (parteilos) die Situation des Angebots der Tafel für finanzschwache Haaner darstellt, sei sie aber nicht. „Sollte sich nun kurzfristig keine Lösung finden, muss die Haaner Tafel zum Jahresende eingestellt werden, weil dann die Räume an der Hochdahler Straße geräumt sein müssen“, schreibt Lukat in einem Antrag an den Sozialausschuss. Das am 18. September tagende Gremium soll das Thema „Die Haaner Tafel am Leben erhalten“ deshalb auf die Tagesordnung setzen.

„Das ist eine Interpretation, da wurde dramatisiert“, sagt Hubert Gering. Ein konkretes Aus der Tafel zum Jahresende drohe nicht. „Wir haben eine kommerzielle Lösung gefunden, die wir innerhalb von acht Wochen nutzen könnten“, sagt er. Konkret sind das Räume im Industriegebiet an der Dieselstraße.

Dort werde derzeit ein altes Fabrikgebäude umgebaut. „Wir haben dort den Finger drauf, müssen uns bis Ende September entscheiden“, sagt er. Vor Dezember rollen laut Kirche die Abrissbagger an der Hochdahler Straße nicht an. „Das würde zeitlich ineinandergreifen“, sagt Gering.

Diese Lösung würde für den SKFM allerdings jährlich 6000 bis 7000 Euro für Miete und Nebenkosten bedeuten. „Das ist Geld, das uns dann an anderer Stelle fehlt“, sagt Gering. Diese Summe werde etwa derzeit zurückgelegt, um einen neuen Kühlwagen zu finanzieren. „Der fährt seit sechs Jahren ausschließlich Kurzstrecken. Das macht kein Wagen ewig mit. Die Eisdecke wird immer dünner, irgendwann bricht sie“, sagt Gering.

Untätig werden er, seine Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer aber nicht bleiben. Gering: „Wir wollen unter anderem eine Sponsoringaktion starten.“ Und die Suche nach günstigen Lagerräumen geht natürlich auch weiter.