Neuer Schub für Familienkarte
Die Stadt möchte die Zahl der bisher schon teilnehmenden Unternehmen und Familien verdoppeln.
Haan. Die Familienkarte ist eine gute Sache. Das sagt Sabine Feldhoff, die in Gruiten an der K20n den Getränkehandel Kinnigkeit betreibt.
„In Zeiten des Internethandels finde ich es gut, wenn Familien in Geschäften hier vor Ort einkaufen“, sagt sie. Kunden, die ihr die Familienkarte vorlegen, erhalten bei einem Einkauf ab zehn Euro ein Süßgetränk der Haaner Felsenquelle.
„Ja, das wird in Anspruch genommen“, sagt Feldhoff. Durchschnittlich acht Familien würden pro Woche ihr Angebot nutzen. „Aber es gibt auch immer noch Familien, die gar nicht wissen, wo sie die Karte bekommen und anwenden können.
Dabei ist das ganz einfach. Im Internet kann der Antrag ausgefüllt werden, die Karte wird dann per Post zugeschickt“, sagt sie.
Mehr als 100 Unternehmen aus Handel und Dienstleistung, Gastronomie, Wochenmarkt und Vereinen bieten inzwischen besondere Leistungen und Vergünstigungen an, die das Familienbudget schonen sollen. Und mehr als 1200 Familien haben den Ausweis in Kreditkartenform bereits in ihrem Portemonnaie.
Geht es nach Kurt Schmidt, Mitarbeiter im Amt für Wirtschaftsförderung, soll diese Zahl in den kommenden Monaten weiter steigen. „Ich möchte die Zahlen mindestens verdoppeln, und die Karte richtig bekanntmachen“, sagt er. Dafür startet Schmidt jetzt eine große Werbeaktion für die Familienkarte.
Er schreibt sowohl Schulen und Vereine als auch Unternehmen an, um noch mehr Unterstützer und Nutznießer zu gewinnen. „Tragen auch Sie mit Ihrem Angebot dazu bei, Haan familienfreundlich zu gestalten, und werden Sie Familienunternehmen im Netzwerk der Familienkarte“, heißt es in seinen Anschreiben.
Auch Patricia Buchmann gehört zu den Einzelhändlern in Haan, die Familien einen Rabatt gewähren. Dienstags, mittwochs und donnerstags gibt es in ihrem „Biobahnhof“ an der Bahnhofstraße auf einen Einkauf ab 25 Euro einen Rabatt von fünf Prozent, wer für mehr als 50 Euro einkauft spart sogar zehn Prozent.
„Wir fragen unsere Kunden nach der Karte und machen sie auch gezielt auf sie aufmerksam“, sagt Patricia Buchmann. Inzwischen gebe es Kunden, die ihren Wocheneinkäufe gezielt an den Rabatttagen erledigen würden.
„Wir haben bestimmt 25 Stammkunden, die bei uns mit der Karte gezielt und regelmäßig einkaufen“, sagt sie. Die Einzelhändlerin hat aber auch festgestellt: „Trotz allem ist die Karte noch nicht so im Bewusstsein der Haaner.“
Mit dem Engagement von Kurt Schmidt soll sich das ändern. „Ich habe schon Rückmeldungen von Schulen erhalten, die 50 bis 100 Formulare und Infomaterial anfordern“, sagt er.
Teilnehmende Firmen hat er aufgefordert, ihre Angaben und Vergünstigungen zu überprüfen, um „einen neuen, aktuellen und ansprechenden Flyer in Druck“ geben zu können. Schmidt räumt allerdings auch ein: „Bei der Vielzahl der Unternehmen wird das wohl eher eine Broschüre werden.“