Slowenien zu Gast in Haan

Das Gastland informierte zum Fest der Vereine auf dem Neuen Markt.

Haan. Ein Stellenangebot hat der Verein Närrische Zelle an seinem Zelt angebracht. Sauber bedruckt, mit einem Klebestreifen aufgehängt, verkündet ein Blatt Papier: „Prinzessin gesucht“. „Wir sind damit ein bisschen spät dran, dieses Jahr“, sagt Vereins-Kassiererin Bärbel Guido und zählt dabei geangelte Enten in einem Eimer: „Sechs Punkte, du darfst dir etwas aussuchen“, sagt sie zu Angelina Joest (3).

Am Sonntag lud die Kulturverwaltung zum Bürgerfest der Vereine mit Kinderschminken, Infoständen und meterweise Kuchenbuffets auf den Neuen Markt. Dort, wo in wenigen Wochen wieder der Strand für den Haaner Sommer aufgeschüttet wird, war an diesem Wochenende Slowenien zu Gast.

Unter der Markise eines Gerätewagens standen ein halbes Dutzend Feuerwehrleute zusammengedrängt — zum Schutz gegen den Regen. „Drei Kinder waren schon da, denen haben wir die Fahrzeuge gezeigt“, sagte am frühen Nachmittag Feuerwehrmann Björn Schupp. „So in acht Jahren könnten die vielleicht in die Jugendfeuerwehr“, ergänzte der 26-jährige Haaner grinsend.

Der Bergische Geschichtsvereins zeigte an seinem Stand Material zur vor 60 Jahren eingestellten O-Bus-Verbindung zwischen Mettmann und Gruiten. Auf Fotos abgebildet waren Busse mit Stromabnehmern neben Pferdefuhrwerken. „Gleich heute Morgen war jemand da, der vor langer Zeit in Gruiten gewohnt hat und die Busse noch kannte“, erzählte Schriftführer Paul Zimmermann.

Auf der Bühne tanzten Mitglieder des Haaner Turnvereins HTV zu „Nossa Nossa!“, in seidenen Turnanzügen zeigten Sportler eine Tai-Chi-Vorführung. „Slovenski Cvet“, ein Chor aus Slowenien, vertrat das Gastland.

Besucherin Waltraud Lübker probierte am slowenischen Stand einen „Zigeunerbraten“ mit Paprikasauce: „Das schmeckt sehr gut. Mir gefällt die Atmosphäre beim Bürgerfest, weil man so viele Leute hier sieht“, sagte die 68-Jährige.

Mit Cevapcici, Krainer Würsten und Wein machte Slowenien Werbung. „Wir werden oft mit der Slowakei verwechselt“, sagte Konsul Matja Pen. Das seit fast zwei Jahren bestehende Konsulat in Düsseldorf fördere vor allem die Wirtschaftsbeziehungen: „Wir sind stark in der Metallverarbeitung, aber auch in IT, der Holz- und Textilindustrie:“ Auf dem Bürgerfest gehe es vor allem um das Kennenlernen, um Spezialitäten und Tourismus: „Wir haben richtige Berge und 46 Kilometer Adria-Küste. Das ist nicht viel, aber immerhin mehr als Österreich hat“, sagte Pen.