Sofort neuer Kunstrasen für den VfB-Platz

Die Stadt zieht die Sanierung um ein Jahr vor. CDU-Antrag erfolgreich — mit Hilfe der SPD.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden. Der Sportplatz Hoffeldstraße erhält schon in diesem Jahr einen neuen Kunstrasen. Die beiden größten Fraktionen CDU und SPD haben in einer Sondersitzung mit ihrer Mehrheit das dafür nötige Geld freigegeben. Sportdezernent Sönke Eichner hatte gewarnt, diese Entscheidung sei mit einer Reihe von Risiken verbunden. Er hätte eine Kunstrasen-Erneuerung in 2018 vorgezogen. Der Sportplatz braucht einen neuen Belag. Darin sind sich alle einig. Gestritten wurde über den Zeitpunkt: noch in 2017 oder erst in 2018.

Die Verwaltung wird den Auftrag (Wert: rund 230 000 Euro) jetzt sofort ausschreiben. Und hofft, dass in vier Wochen ausreichend attraktive Angebote vorliegen. Denn der Zeitplan ist ziemlich eng: In den Sommerferien soll der neue Kunstrasen eingebaut werden. Wenn alles klappt, könnte der Platz bereits Mitte September wieder für den Spielbetrieb freigegeben werden. So stellt sich das die CDU-Fraktion vor, die mit ihrem Antrag Druck gemacht hatte. Den Auftrag kann aber nur eine Fachfirma übernehmen.

Und deren Auftragsbücher sind gut gefüllt, berichtet Eichner: „Wir wollten Ende März/Anfang April die Linien auf dem Platz nacharbeiten lassen. Angefragte Firmen haben abgewinkt. Begründung: Wir schaffen das nicht, weil wir total überlastet sind.“ Deshalb kann es gut sein, dass sich entweder keine Fachfirma um den Auftrag bewirbt, oder nur wenige Angebote zu deutlich höheren Preisen als erwartet eingehen. „Wir werden also gar keine Firma finden, die den Auftrag übernimmt?“, fragte Susanne Brandenburg, Zweite Vorsitzende des Stadtsportverbandes, ziemlich entgeistert. „Wir müssen die Ausschreibung abwarten“, meinte der Sportdezernent: „Dann müssen sich die Unternehmen verlässlich äußern.“ Auch das Wetter kann der Sanierung noch einen Strich durch die Rechnung machen. Was ist, wenn der sehr optimistische Zeitplan platzt? „Die VfB-Führung ist eingebunden“, so Eichner: Der Verein wird dann ausweichen.“ Bürgeraktion und Grüne sprachen sich dafür aus, den Auftrag jetzt schon auszuschreiben, den Platz aber erst im kommenden Jahr zu sanieren. „Dann können wir in Ruhe die Angebote vergleichen“, meinte Sabine Kittel (BA). „Der alte Kunstrasen ist noch bespielbar“, argumentierte Klaus-Dieter Bartel (Grüne): „Bei der Erneuerung in diesem Jahr müssen wird mit einem kleinen Bieterkreis und hohen Kosten rechnen. Deshalb sollten wir den Kunstrasen erst 2018 austauschen.“ Für ein Vorziehen der Sanierung reiche die Planungszeit nicht, sagte Christoph Bosbach im Februar. Deshalb schlug er vor, der VfB weicht — wenn es gar nicht anders geht — auf andere Kunstrasenplätze aus.

Jetzt waren die Bedenken der SPD offenbar verflogen. Sie stimmte mit der CDU für Kunstrasen-Sanierung noch in diesem Jahr. Richtig ist: Der VfB 03 stellt die beiden höchstklassigen Fußballmannschaften in Hilden. „Regelmäßig beschweren sich Gastmannschaften über den Zustand des Kunstrasenplatzes“, hatte Norbert Schreier (CDU) berichtet. Sportdezernent Sönke Eichner weiß davon nichts: „Anmerkungen bei der Platzabnahme durch den Verband oder in den Spielberichten über eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten sind nicht bekannt“