Sportplatz soll saniert werden

Weil die Stadt kein Geld hat, soll geprüft werden, ob auch der Förderverein die Neugestaltung in Auftrag geben kann.

Gruiten. „Ein Sportplatz ist für Gruiten unerlässlich. Für den Jugendfußball, für den Breitensport und für den Schulsport. Und: Ein Sportplatz ist ein wichtiger weicher Standortfaktor für potenzielle Neubürger.“

Dieter Schauf, der Vorsitzende des Fördervereins Fußball Haan-Gruiten, holte am Dienstagabend im voll besetzten Ratssaal zum Rundumschlag aus.

Schauf ließ in der Sitzung des Schul- und Sportausschusses, an dem zahlreiche Mitglieder des TSV Gruiten teilnahmen, keinen Zweifel daran, wie wichtig und dringend die Sanierung des Sportplatzes „im Dorf“ ist.

„Nicht nur wir Sportler möchten den Platz erhalten“, sagte Schauf. „Selbst die Anwohner sind auf unserer Seite. Sie wollen auf dem Gelände keine Wohnbebauung, sondern sporttreibende Kinder und Jugendliche.“

Das für Schauf und die erleichterten Gäste Erfreulichste war die Reaktion der Politiker: Nach seinem etwa halbstündigen Plädoyer erntete der Fördervereinsvorsitzende lang anhaltendes Tischklopfen und Applaus — und zwar von sämtlichen Fraktionen.

„Sie sehen, Sie laufen bei uns offene Türen ein“, sagte FDP-Fraktionschef Michael Ruppert. „Wir alle wollen den Platz sanieren — möglichst schnell und angesichts der Haushaltslage natürlich auch möglichst preisgünstig.“

Entsprechend eindeutig fiel danach das Abstimmungsergebnis aus. Demnach wird die Verwaltung zunächst damit beauftragt, die planerische Rechtssicherheit für den Bestand der später sanierten Anlage zu schaffen.

Zum anderen soll bis zur Ratssitzung abgeklärt werden, „in welcher Form es möglich ist, dass ein Verein oder eine andere Organisation die Planung und Vergabe der Sanierung beauftragt und durchführen lässt“.

Dazu solle kurzfristig das Gespräch mit dem Landessportbund (LSB) gesucht werden, „der in solchen Angelegenheiten über wesentlich größere Erfahrungen verfügt“. Außerdem soll in der Sitzung des Hauptausschusses am 5. Juli entschieden werden, ob die Sportpauschale der Landesregierung für die Jahre 2011 bis 2014 komplett für die Sanierung des Gruitener Sportplatzes bereitgestellt werden kann. Pro Jahr sind das etwa 79 000 Euro.

Derweil sind Dieter Schauf und der Förderverein in Vorleistung getreten, haben bereits ein Schallschutzgutachten in Höhe von 2500 Euro aus eigener Tasche bezahlt. „Außerdem haben wir die Angebote von gleich drei Planern eingeholt“, sagte der Vorsitzende. „Die Preisspanne bewegt sich zwischen 430 000 und 480 000 Euro — eine Größenordnung, die auch vom LSB als realistisch bewertet wird.“

Nicht zuletzt sei allen Beteiligten klar, dass die Stadt im Nothaushalt stecke und kaum in der Lage sei, aus eigener Kraft etwas beizusteuern. Um dem gegenzusteuern, gibt es bereits einen detaillierten Finanzierungsplan.

Demnach wären Schauf & Co. in der Lage, rund 620 000 Euro zusammenzubekommen — zum Beispiel mit Hilfe der Kultur- und Sozialstiftung der Sparkasse, durch Spendengelder, die Vermarktung des Platzes oder eben die Sportpauschale.