Hilden 14 Millionen Euro für Krankenhaustrakt

Hilden. · Vier neue Etagen vor allem mit Patientenzimmern, aber auch Seminarräumen, Büros und Cafeteria fügen sich klug in das Gebäude-Ensemble des Sankt-Josefs-Hospitals ein. Der Bau kostet 14 Milionen Euro. Ein Baustellenrundgang.

Baustellenrundgang (v.l.) mit Thomas Pütz (Technische Abteilung), Torsten Kanitz (Leiter Technische Abteilung) und Andreas Degelmann (Sprecher der Konzern-Geschäftsführung KPlus) studieren die Baupläne.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Gemeinsam mit Thomas Pütz geht es hoch hinaus: Auf dem Dach des viergeschossigen Neubaus zeigt der Architekt die zwölf Meter langen Bauteile, die durch die Luft gebracht wurden und die Abwärme des Krankenhauses nach draußen führen. Pütz ist Projektleiter für den Erweiterungsbau auf dem Gelände des Sankt-Josefs-Hospitals und erklärt, dass Luftqualität in einem Krankenhaus besonders entscheidend ist – aus hygienischen Gründen und auch, um Gerüche direkt auszufiltern. Die komplette vierte Etage besteht aus einer Lüftungszentrale zur Steuerung von Temperatur, Luftfeuchte und Luftqualität.

Neubau auf dem neuesten
Stand der Technik

„Tanzsaal“ wurde das großzügig geplante Obergeschoss genannt, bevor die Lüftungsanlage eingebaut worden war, und auch in den drei Etagen darunter gibt es viel Licht, viel Luft und viel Platz. „Das ist ein Neubau auf dem neuesten Stand der Technik, der die medizinische Versorgung in Hilden deutlich aufwertet und mit großen umliegenden Städten vergleichbar macht“, sagt Andreas Dengelmann, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus-Gruppe als Gesellschafterin des Krankenhauses. 14 Millionen Euro kostet der Neubau, der die bisherigen Gebäudetrakte intelligent miteinander verbindet. „Das war eine Herausforderung, da wenig Platz für eine so große Baustelle zur Verfügung stand und zudem die Wege zwischen dem Facharzt-Zentrum Mediplus und dem alten Trakt die ganze Zeit nutzbar bleiben mussten“, sagt Thomas Pütz.

Ärzte, Pfleger, Servicekräfte, Stationsleitungen und Mitarbeiter aus dem Bereich Weiterbildung – sie alle waren involviert, als die Planungen für den Neubau begannen. „Wir wollten ein Gebäude, was die Erfordernisse der Arbeit berücksichtigt und nicht an den Beteiligten vorbei geplant wird“, berichtet Cerstin Tschirner, die die Unternehmenskommunikation der Kplus-Gruppe leitet. Wie sieht die Farbgestaltung aus? Wo sollen Anschlüsse gelegt werden, damit die Schalter im alltäglichen Arbeiten an den richtigen Stellen zu finden sind? All dies entschieden die Mitarbeiter mit.

Im Januar 2019 begannen die Bauarbeiten, im August werden die ersten Patienten die neuen Zimmer beziehen. „Die Aufenthaltsdauer der Patienten ist nicht mehr so lang wie früher, oft sind es nur 48 Stunden“, informiert Andreas Degelmann. „Für diese Zeitspanne ist es umso wichtiger, in angenehmem Ambiente genesen zu können.“ Heißt: Zweibettzimmer statt Dreibettzimmer, beige gestrichene Wände auf der Bettenstation, grün gestrichene eine Etage darüber auf der Wahlleistungsstation, die mit ihren noch ein wenig größeren Zimmer, höheren Decken und stimmig ausgewählten Accessoires im Bad eher wirkt wie ein Hotel denn ein Krankenhaus.

Ein ganz wichtiger Punkt sind eigene Badezimmer, die heute zum Standard gehören, die der ältere Gebäudetrakt aus dem Jahr 1969 aber nicht bietet. „Erwartungen und Notwendigkeiten verändern sich“, erklärt Kplus-Technik-Chef Torsten Kanitz. „Wir haben diese oft sogar übererfüllt – und das alles in nur 18 Monaten.“ Trotz Corona sei die Baustelle perfekt gelaufen. Ein Fest ist aufgrund der Pandemie derzeit nicht geplant, wird aber eventuell nachgeholt.