Haan Haaner planen neues Rathaus mit
Haan. · Bürger haben ihre Ideen und Vorschläge für den Rathausneubau beigesteuert.
Daniela Melzer vom Büro „scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh“ steht vor einer Metaplanwand und schreibt Vorschläge der Bürger auf kleine Karten, die sie an der Metaplanwand befestigt. „Ich bin dafür, dass die Fassade des Rathauses gläsern gestaltet wird, sodass vor dem Schillerpark kein Block, entsteht, der die Sicht versperrt“, merkt ein Haaner an. Eine Frau hat dagegen etwas einzuwenden und ist anderer Meinung: „Zur gläsernen Fassade würde ich nein sagen, weil diese nicht erdbebensicher ist. Ich würde die Fassade eher romantischer gestalten.“
Rund 60 Haaner haben am Mittwochabend bei der Bürgerbeteiligung zum Neubau des Rathauses und der Volkshochschule miteinander über Gestaltungsvorschläge im Foyer der Stadtsparkasse Haan auf der Kaiserstraße diskutiert.
Das Projekt soll durch einen Architektenwettbewerb realisiert werden, bei dem 15 Architekten Entwürfe machen und das Dortmunder Büro „scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh“ wird diesen Wettbewerb durchführen: „Aus den 15 Planern wird einer ausgewählt, der den Auftrag bekommt. Die Ausschreibung wird europaweit im Herbst stattfinden und wir haben ein Budget von 30 Millionen Euro zur Verfügung“, erklärt Martin Ritscherle, Geschäftsführer der „scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh“. Das Rathaus soll zusammen mit der Volkshochschule am unteren Neuen Markt entstehen: „Die Baumaßnahme könnte dann im Jahr 2021 beziehungsweise 2022 realisiert werden“, so Ritscherle.
60 Haaner kamen und diskutierten übers Rathaus
Um Rahmenbedingungen für den Planungswettbewerb zu schaffen wurden Ideen der Bürger gesammelt: „Wir werden Ihre Ideen ungefiltert dokumentieren und Ihre Anregungen ernst nehmen“, so Bürgermeisterin Bettina Warnecke.
Die Vorschläge wurden in drei Arbeitsgruppen gesammelt: „Meiner Arbeitsgruppe sind beim Bau des Rathauses barrierefreie Zugänge, Sitzgelegenheiten, transparente Fassaden sowie ein Ausblick vom Foyer in den Schillerpark wichtig. Die Gebäudehöhe war ein kontroverses Thema, da einige Bürger keine versperrte Sicht haben möchten, aber andere wiederum das Rathaus schon von Weitem wahrnehmen wollen“, fasst Susann Hollbach vom Dortmunder Planungsbüro zusammen. Von der Gruppe genannt wurden außerdem Parkmöglichkeiten in Form von Tiefgaragen, begrünte Dächer, eine getrennte sowie flexible Raumaufteilung von Rathaus und Volkshochschule, Eingänge am Markt und Gastronomieangebote. „Gewünscht wird zudem eine energieeffiziente Bauweise, Familienfreundlichkeit, digitales Rathaus und die Nutzung von Regenwasser“, sagt Hollbach.
Die zweite Gruppe hat Lars Schuchard vom Planungsbüro moderiert: „Das Rathaus soll möglichst gut in den Schillerpark integriert werden, mit Glasfassaden ausgestattet sein, hell und filigran werden. Auch in unserer Gruppe wurde Nachhaltigkeit erwähnt“, erzählt Schuchard. Ein Eingang vom Neuen Markt und öffentliche Toiletten wurden ebenfalls angemerkt.
Die dritte Gruppe legt ebenfalls Wert auf eine schlichte Außenarchitektur, Nachhaltigkeit, grüne Flächen und wenig Versiegelung. „Unsere Gruppe hat auch Vorschläge zu Photovoltaikanlagen gemacht“, erwähnt Martin Ritscherle, der die dritte Gruppe moderiert hat.