Haan Kirche sucht Bewerber für Presbyteriumswahl
Haan. · Interssierte sind zum „Schnuppern“ bei einer Presbyteriumssitzung eingeladen.
Die evangelische Kirchengemeinde Haan geht ungewöhnliche Schritte, um Gemeindemitglieder für das Ehrenamt des Presbyters zu interessieren. Am 28. August, zum Beispiel, können Menschen, die sich für dieses Ehrenamt wirklich interessieren, an der nächsten Presbyteriumssitzung teilnehmen. „Um zu schnuppern“, wie es heißt. Die nächste Wahl findet am 1. März 2020 statt. Wer in der Gemeinde jemanden weiß, der geeignet wäre und sich berufen fühlt, sollte seinen Vorschlag bis zum 26. September im Gemeindeamt oder bei den Pfarrern Gabriele Gummel oder Christian Dörr bekanntgeben. Henrik Radke, demnächst 30 Jahre alt, ist seit 12 Jahren im Haaner Presbyterium. Er sagt: „Uns ist es wichtig, dass sich auch junge Menschen für dieses Amt interessieren und engagieren“.
Jedes Gemeindeglied
ab 18 Jahren ist wählbar
Ab 18 Jahren ist jedes Gemeindemitglied wählbar. Denn interessant und wichtig ist die Arbeit. Neben der monatlichen Presbyteriumssitzung (immer am letzten Mittwoch im Monat) müssen Ausschüsse wie Jugend, Bau, Finanzen, Personal, Gottesdienst usw. besetzt werden. Junge Ideen seien dabei wichtig, sagt Henrik Radke, der selbst Theologie studiert. Und er fügt hinzu: „Die Arbeit ist spannend“. Tatsächlich arbeiten einige der 14 Presbyter schon seit vielen Jahren in diesem Kirchenamt und haben signalisiert, dass sie zur nächsten Wahl nicht mehr zur Verfügung stehen. „Wir möchten auf keinen Fall die Situation erleben, dass nur 14 Gemeindemitglieder zur Verfügung stehen und darum keine Wahl stattfinden kann“, sagt Pfarrer Christian Dörr. Anne Backhaus, die Friedensheim-Förderverein-Vorsitzende, ist jetzt seit drei Monaten wieder im Presbyterium. Für ein ausgeschiedenes Mitglied ist sie nachgerückt. Im nächsten Jahr will sie sich dann zur Wahl stellen. Kein Neuling in diesem Ehrenamt ist die Architektin. 16 Jahre lang war sie bereits Presbyterin in Haan. Viele eigene Gebäude müssen von der Kirchengemeinde verwaltet werden, meint sie.
Da wolle sie sich einbringen. Allerdings sehen die Bestimmungen der evangelischen Landeskirche vor, dass ein Bewerber das 75. Lebensjahr noch nicht erreicht haben darf. Mit 74 Jahren also kann man noch gewählt werden, erläutert Christian Dörr. Einmal im Jahr fährt das Haaner Presbyterium für ein paar Tage zu einer Klausurtagung. Das sei nicht nur lehrreich, sondern auch bereichernd, weil gesellig, sagt Heidi Hundt, seit 20 Jahren Mitarbeiter-Presbyterin der Gemeinde. Das „Wir-Gefühl“ müsse unbedingt immer wieder gestärkt werden.