Hilden Post sucht nach Grund für Sperrmüllpanne

Hilden. · 20 Hildener haben die Benachrichtigung der Sperrgutabfuhr erst nach dem vereinbarten Termin erhalten. Die Post untersucht den Fall.

 Ein Sperrmüllhaufen wartet auf die Abfuhr. Bürger, die eine Sperrgutabfuhr anmelden, sind auf zeitnahe Entsorgung angewiesen.

Ein Sperrmüllhaufen wartet auf die Abfuhr. Bürger, die eine Sperrgutabfuhr anmelden, sind auf zeitnahe Entsorgung angewiesen.

Foto: ralf geraedts

Wolfgang Wagner kann seinen Augen kaum trauen, als er am 1. Juli die Karte mit der Bestätigung für den Sperrguttermin in den Händen hält: „Da stand 26. Juni“, sagt der Hildener. Die Karte kam also erst nach dem Termin an. Den Sperrmüll hatte Wagner natürlich nicht an die Straße gestellt. Die Mitarbeiter des Bauhofs fuhren am 26. Juni Wagners Adresse an und dann unverrichteter Dinge wieder weg. Erschwerend kommt hinzu, dass der Bauhof in den Ferien drei Wochen lang keinen Sperrmüll in Hilden abholt. „Sommerpause“, erklärt Abfallberater Frank Berndt.

„Aktuell liegen 20 Beschwerden vor, weil die Post die Terminbestätigung des Bauhofs erst nach dem Abfuhrtermin in der Kalenderwoche 26 zugestellt hat“, erklärt Berndt weiter. Die Termine lagen zwischen dem 24. und 30. Juni – die Karten kamen erst am Montag, 1. Juli an. „Der Zentrale Bauhof sammelt möglichst viele Anmeldungen, um seine Fahrten effizient zu planen. Spätestens sieben Tage vor dem Termin geht die Bestätigung in die Post, in der Regel früher“, erklärt Berndt weiter.

Karten hätten einen oder
zwei Tage später da sein sollen

Im konkreten Fall sind die Postkarten mit der Bestätigung des Abfuhrtermins am Mittwoch, 19. Juni, bei der Post eingegangen. Das bestätigt Postsprecher Rainer Ernzer. Durch den Feiertag am Donnerstag, 20. Juni, dauert die Zustellung etwas länger. „Aber normalerweise hätten die Postkarten einen oder zwei Werktage später beim Empfänger eintreffen müssen“, sagt Ernzer.

Anfang Juli startet die Post auf unsere Nachfrage die Fehlersuche. Aber ein echtes Resultat kann sie auch eine Woche später nicht vorlegen: „Diese enorme Verzögerung können wir uns nicht erklären“, sagt Postsprecher Ernzer. „Das Problem ist mysteriös und für uns nicht erklärbar.“ Die Karte sei für den normalen Preis verschickt worden, nicht als Werbepost, die erst ein paar Tage später zugestellt wird.

Sie sei auch kein Rückläufer, bei dem erst die Adresse geprüft werden müsse. „Wir haben auch beim Zusteller nachgefragt, aber da war auch alles in Ordnung“, so Ernzer. Möglich sei auch noch, dass die Post bei einem Nachbarn gelandet sei und dieser dann erst nach ein paar Tagen alle Sendungen gebündelt in den Briefkasten geworfen hat. „Aber das würde nicht die Menge von 20 Karten, die zu spät eintreffen, erklären“, sagt Ernzer.

Die Stadt Hilden habe sich ebenfalls bei der Post gemeldet und nachgefragt, erklärt Ernzer. „Die Karten wurden in verschiedene Zustellbezirke verschickt“, sagt der Postsprecher. „Wir haben absolut keine Erklärung für dieses Problem.“

Die Deutsche Post wird nun besonders intensiv auf Hilden schauen. „Wir beobachten die Situation weiter und bauen auf Rückmeldungen der Kunden und der Stadt“, sagt Ernzer. „Wir haben momentan noch nicht genügen Anhaltspunkte, um das Problem einzukreisen“, so der Postsprecher. „Das ist für die 20 Betroffenen natürlich extrem unangenehm. Aber wir können nur hoffen, dass es nicht noch einmal passiert.“

Die Stadtverwaltung hat aus dem Fall Konsequenzen gezogen. „In Hilden können die Bürger ihr Sperrgut sowohl postalisch als auch auf der Internetseite www.hilden.de/abfallkalender anmelden. Das Verhältnis Print/Online liegt aktuell bei rund 25/75“, erklärt Abfallberater Frank Berendt. „Wer online anmeldet, konnte sich bisher zwischen einer postalischen und einer digitalen Terminbestätigung entscheiden. Um diese Probleme künftig zu vermeiden, wird der Bauhof bei Online-Anmeldungen auch online den Termin bestätigen.“ Für Wolfgang Wagner und die 19 anderen Sperrmüll-Anmelder nimmt die Geschichte aber trotzdem ein gutes Ende. Am Montag hat der Bauhof die alten Möbel bei Wagner abgeholt. Und auch mit den anderen Hildenern haben Frank Berndt und seine Mitarbeiter versucht, Termine vor der dreiwöchigen Sommerpause zu vereinbaren.