Stadtpark: Kippen und Glas im Sand
Besucher kritisieren, dass der Stadtpark zu wenig gesäubert wird. Auf dem Spielplatz hat sich bereits ein Kind den Fuß aufgeschnitten.
Hilden. Der Spielplatz im Hildener Stadtpark. Malia, Lino und Fiona spielen mit ihren Plastik-Spielzeugen im Sand. Da werden Kuchen gebacken, Löcher gegraben und Sand gesiebt. Doch nicht nur Sand landet auf den kleinen Schaufeln: In der kleinen Spielfläche vor den mit Graffiti beschmierten Klettergerüsten liegen Zigarettenstummel, Papierschnipsel, Streichhölzer und die Schale von Sonnenblumenkernen. „Letztes Jahr hat sich Malia an einer Scherbe sogar den Fuß aufgeschnitten“, sagt ihre Mutter Desiree Heine.
Montags sei es besonders schlimm, da am Wochenende Jugendliche im Park trinken und Flaschen und Müll auf dem Spielplatz entsorgen würden. „Der Müll müsste öfters abgeholt werden“, sagt die zweifache Mutter Timnet Höppner.
Die Mütter hätten auch schon selber den Müll aufgesammelt. „Wir haben uns auch schon mehrfach beim Bürgermeister beschwert, aber der Müll wurde nicht abgeholt“, sagt Heine.
Nicht nur der Spielplatz bietet einen traurigen Anblick. Ein mehrere Meter großes Schachfeld ist verwaist, die Container mit den Spielfiguren sind aufgebrochen. „Hier sitzen nur noch Jugendliche und kiffen“, sagt Stefania Damigella. Die Kioskbetreiberin im Stadtpark hat der Stadt vorgeschlagen, das Schachfeld in den abgezäunten Bereich des Minigolf-Parks zu verlegen, aber bislang sei nichts passiert. Sie macht sich Sorgen um ihr Umfeld: „Viele ältere Menschen haben Angst vor den Jugendlichen.“
Die Mütter auf dem Spielplatz und die Kioskbetreiberin wünschen sich, dass kurzfristig mehr Polizei nach dem Rechten schaut. Langfristig soll etwas geschehen: „Eigentlich müsste hier alles saniert werden“, sagt Höppner.
Laut Angaben der Stadt Hilden sind täglich Mitarbeiter vor Ort, die den Park säubern und nach dem rechten sehen. „Wir haben hier kein Problem beim Saubermachen, sondern eher mit dem Hinschmeißen“, sagt Bauhofs-Leiter Ulrich Hanke.
Der Spielsand im Sandkasten werde jedes Jahr ausgetauscht, der sogenannte „Fallsand“ rund um die Klettergeräte wöchentlich kontrolliert und alle drei Jahre gesiebt und gereinigt. „Erst wenn wir die Geräte erneuern, wird dieser Sand ausgetauscht“, sagt Achim Hendrichs vom Grünflächen-Amt. Kleinere Sanierungen im Stadtpark seien durchaus angedacht.
So bekomme die Minigolf-Anlage im Herbst neue Bahnen und die Verlegung des Schachfelds soll in den nächsten Haushaltberatungen eingebracht werden. Aus Sicht der Stadt werde das Mögliche getan, das Problem seien manche Besucher: „Es ist leider so, dass hier am Wochenende gefeiert und Blödsinn gemacht wird“, sagt Hendrichs. Die Verwaltung werde immer am Thema dran bleiben müssen. „Das Beste wäre es natürlich, den Leuten ein besseres Verhalten beizubringen. Aber das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt Hendrichs.