Hilden Endlich wieder Weihnachtsmarkt
Hilden · Nach zweijähriger Corona-Pause begrüßte der Hildener Weihnachtsmarkt am Wochenende wieder seine Gäste – sehr zur Freude vieler langjähriger Aussteller.
Handtaschen mit allerlei Mustern, Adventskalender mit selbst genähten Beutelchen, winterlich anmutende Betonskulpturen und vieles mehr fanden die Besucher am Stand der Awo-Fabrik Hilden. Und es hatte sich ja auch über längere Zeit einiges angesammelt, was im Nähcafé für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen entstanden war. „Da sind auch Stücke dabei, die wir schon im vergangenen Jahr verkaufen wollten“, erzählte Janny Graap, Leiterin für tagesstrukturierende Maßnahmen bei der Awo. Doch die Möglichkeit hatte sich bekanntlich zuletzt nicht ergeben – der Hildener Weihnachtsmarkt hatte in den vergangenen beiden Jahren coronabedingt nicht stattgefunden.
Am Wochenende jedoch war es wieder soweit – endlich, wie auch von zahlreichen Ausstellern zu hören war. „Wir freuen uns, dass er wieder stattfindet“, sagte Jenny Graap stellvertretend für viele Standbetreiber – und lobte bei der Gelegenheit zugleich die Veranstalter vom Stadtmarketing: „Die Organisation ist sehr gut.“ Auch die Resonanz der Besucher könne sich sehen lassen, betonte Graap. Vor allem die bunten Handwärmer für die kalte Jahreszeit fänden viele Käufer. Das sei auch eine Wertschätzung für all jene, die sich im Nähcafé betätigten.
Dutzende Buden im Fachwerkstil säumten von Freitag bis Sonntag die Mittelstraße. Und so zogen Besuchern und Passanten auf ihrem Weg allerlei verlockende Gerüche in die Nasen – von Herzhaftem und Gegrilltem über Süßwaren bis hin zum klassischen Punsch und Glühwein. Letztere gab es unter anderem bei den „Lions“ – zusätzlich natürlich zum inzwischen traditionellen Adventskalender. Sämtliche Einnahmen kämen der Hildener Tafel für die Anschaffung eines neuen Kühlfahrzeugs zugute, erklärte Ralf G. Kraemer vom Vorstand. Probleme, die Standdienste an den drei Tagen des Weihnachtsmarktes einteilen zu können, habe es keine gegeben, betonte Kraemer: Ein Mitglied sei sogar eigens von einer Türkei-Reise zurückgekehrt, um sich hinter den Tresen zu stellen.
Einen „engen Zusammenhalt“ trotz aller pandemie-bedingter Beschränkungen habe man stets auch beim TuS 1896 Hilden gepflegt, sagte derweil Mechthild Dudda, Übungsleiterin Schwimmen beim Sportverein. Auch der war einmal mehr auf dem Weihnachtsmarkt vertreten – mit Waffeln und in kleine Tütchen verpackten Plätzchen, die Eltern der Sportkinder – vom Basketball über Schwimmen bis zu Jazz Dance – gebacken hatten. „Heute Abend treffen sich bei uns die höheren Jahrgänge“, erzählte Dudda am Samstagmittag. Auch da herrschte bereits prächtige Stimmung am Stand: „Die Leute freuen sich, dass man hier wieder zusammenkommen kann.“ Schon an Donnerstag zuvor hatte der Verein erstmals seit Beginn der Pandemie wieder sein Advents-Schwimmen veranstaltet. An Rituale scheinbar vergangener Zeiten knüpften auch Schüler der Theresienschule an. Sie verkauften Glühwein und selbst gebackene Plätzchen, um Geld für ihren 10er-Abschlussball in die Kasse zu bekommen. Dabei machten sie gute Geschäfte, wie ein als Aufsichtsperson eingesetzter Familienvater berichtete: „Die Nachfrage ist groß.“ Vor allem aber mache es den künftigen Absolventen Spaß, die Gäste zu bewirten: „Für sie ist es eine schöne Sache, dass sie sich die Feier durch ihre eigene Arbeit verdienen können.“
Volker Hillebrand vom veranstaltenden Stadtmarketing zog Sonntagmittag eine zufriedene vorläufige Bilanz: „Es ist wirklich super gelaufen.“ Die Aussteller hätten hervorragende Umsätze gemacht – und auch die Stimmung sei fröhlich gewesen: „Man hat gesehen, dass den Menschen die zwei Jahre fehlten.“ Am Sonntag öffneten zudem auch die Hildener Geschäfte – und ab Mittag bildete sich die eine oder andere Schlange an der Kasse. Nach dem Ende des Hildener Weihnachtsmarktes begrüßt am Alten Markt noch das „Winterdorf“ die Besucher. Geöffnet ist es bis 23. Dezember – und zwar jeweils montags bis samstags von 11 bis 19 Uhr sowie sonntags von 11.30 Uhr bis 19 Uhr.