Entweder sind die Karten hinter der Plexiglasscheibe derart vergilbt und von Feuchtigkeit durchzogen, dass sie kaum bis gar nicht mehr zu entziffern sind. Oder sie sind ganz verschwunden. Beispielsweise am Westring. Wer aus Richtung Düsseldorf kommend die Haltebucht kurz vor dem Elbsee-Parkplatz ansteuert, findet zwar schon 200 Meter vorher den Hinweis auf den Stadtplan — mehr aber nicht. Stattdessen prangt dort ein Uralt-Plan, der ein Gewerbegebiet Hilden Nord-West zeigt. Ansonsten herrscht gähnende Leere.

Nur etwas mehr Glück hat der Autofahrer an der Richrather Straße, wo zumindest der eigentliche Stadtplan zu erkennen ist. Allerdings hilft auch der nicht wirklich weiter, weil die Legende samt Straßenplan und Koordinaten vom Zahn der Zeit weggenagt worden ist.

Noch schlimmer ist es an der Hochdahler Straße gegenüber der Einfahrt zur Autobahnpolizei. Der komplette Plan ist nicht nur ausgeblichen und unleserlich, sondern schlägt hinter der Scheibe regelrecht Wellen. Lediglich die darüber angebrachten gewerblichen Hinweise sind klar und deutlich zu identifizieren.

Eine löbliche Ausnahme bildet nur der Stadtplan an der Gerresheimer Straße (hinter der Kreuzung Kosenberg/Grünewald). Das Kartenwerk ist zwar ebenfalls in keinem Topzustand mehr, aber immerhin problemlos zu entziffern. Sogar die Legende mit Verweisen auf Park- und Sportplätze, Polizei, Bücherei oder Museen ist zu lesen.

„Die Stadtplan-Schilder werden nicht von uns bestückt“, sagt Hans-Joachim Frohn, der für das Verkehrswesen zuständige Sachgebietsleiter bei der Stadtverwaltung. Dies sei Aufgabe einer Düsseldorfer Werbeagentur. Mit der wurde im Jahr 1997 ein Vertrag abgeschlossen, sich um den Zustand der Stadtpläne zu kümmern. „Das macht sie scheinbar nicht“, sagt Frohn, der sich umgehend mit der Firma in Verbindung setzen will, um ihr eine Frist zu setzen, ihrer Pflicht nachzukommen.