Streit im Brauhaus am Dom
Die Verpächterin des vor gut einem Jahr sanierten Brauhauses hat Räumungsklage gegen den Pächter eingereicht.
Haan. Viel Unstimmigkeit herrscht zwischen dem Pächter und den Verpächtern des Restaurants „Brauhaus zum Dom“ an der Walder Straße 1. Nachdem es während der Haaner Kirmes an einem Bierstand des Restaurants eine Kassenpfändung gegeben hatte, stellte sich die Frage: Ist den Brauhaus-Betreibern das Geld ausgegangen?
„Nein“, sagt da ganz klar Pächter Johannes Emilio Bentlage, aber es gebe „eklatante Rechtsstreitigkeiten mit der Verpächterin“. Diese bestätigt die verhärteten Fronten beider Parteien. „Anfangs war es eine gute Sache. Mittlerweile läuft die Räumungsklage“ und seit einem Jahr sei Funkstille, sagt Monika Katsaris.
Als die Sache noch gut war, das war im August 2013. Damals eröffnete Bentlage das Lokal nach einer ausgiebigen Sanierung zusammen mit der damaligen Geschäftsführerin Birgit Küppers, die bis Dezember letzten Jahres an Bord war. Mehr als eine Million Euro steckt nach Aussage Bentlages in dem Restaurant. Aber bereits während der Restaurierung gab es Streit zwischen dem Pächter und seiner Verpächterin. „Mir wurde vorgeworfen, das Gebäude beschädigt zu haben“, sagt Bentlage, als er eine neue Notausgangstür im Kegelkeller baute.
„Bei solchen Dingen wollte ich zumindest gefragt werden“, erwidert Katsaris, auf deren Anweisungen, den Bau der Tür zu unterlassen, einfach weiter gebaut worden sein soll. Als die Treppe ins Obergeschoss, in dem das Ehepaar Katsaris weiterhin einen Gastraum betreibt, zugebaut werden sollte, habe es zur Verhinderung sogar eine einstweilige Verfügung gegeben.
„Unsere Gäste sollten über den Garten nach oben kommen, aber auch wir haben die Anschrift Walder Straße 1“, empört sich Katsaris. „Wir waren damit einverstanden, dass umgebaut wird. Aber eine Zeit lang war es ziemlich maßlos.“
In erster Linie geht es ums Geld. Die Kassenpfändung am Bierstand kam nicht von ungefähr. „Seit einigen Monaten wurde keine Pacht mehr gezahlt, auch die Miete für das Inventar blieb aus“, sagt Katsaris. Das bestätigt auch Bentlage, nennt seine Gründe: „Ich war der Meinung, dass die Forderungen mir gegenüber mit einem Darlehen, das von meiner Seite an Frau Katsaris floss, verrechnet werden könne.“
Da das Darlehen höher sei als die Forderungen, sollte auch die Pacht davon abgehen. „Daher habe ich länger nicht gezahlt.“ Da waren beide Parteien verschiedener Meinung. Jetzt entscheidet das Gericht.
Die verhärteten Fronten könnten schon in wenigen Monaten dazu führen, dass Bentlage die Räume verlassen muss.
Von einer Einigung geht Katsaris gar nicht mehr aus: „Es ist keine Klärung in Sicht. Aber irgendwann wird es einen neuen Pächter geben, das Brauhaus ist also nicht in Gefahr.“