Streit um Zwangsversetzung

Vorgesehene Helmholtz-Leitung will nicht nach Hilden.

Um die prominente Leiterstelle des einzigen städtischen Gymnasiums in Hilden ist ein Kampf entbrannt zwischen Schule und Stadt auf der einen und der Bezirksregierung Düsseldorf auf der anderen Seite. Die Stelle soll neu besetzt werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat jetzt die Ausschreibung aufgehoben und will die Leitung mit einer Schulleiterin aus Düsseldorf besetzen.

Die Dame will aber partout nicht nach Hilden wechseln, hat das auch mehrfach unmissverständlich erklärt und wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine Versetzung. Deshalb will die Bezirksregierung die Versetzung zwangsweise verfügen — ein äußerst ungewöhnlicher Schritt.

Die Stadt Hilden und die Schulkonferenz des Helmholtz protestieren heftig gegen dieses Ansinnen und sehen durch eine Zwangsversetzung den Schulfrieden am Helmholtz-Gymnasium gefährdet. Der Landtagsabgeordnete Jens Geyer hat bereits aus dem Urlaub im Landesschulministerium interveniert: „Ich finde es problematisch eine Person nach Hilden zu versetzen, die nicht nach Hilden will.“

Offenbar will man die Schulleiterin in Düsseldorf unbedingt loswerden. „Das Problem darf man Hilden nicht vor die Tür kippen“, so Geyer. Man könne zu der Angelegenheit nichts sagen, geht die Bezirksregierung hinter dem Datenschutz (Personalangelegenheit) in Deckung. Zudem sei das Stellenbesetzungsverfahren noch nicht abgeschlossen, so Sprecherin Jessica Eisenmann. Die Schulleiterin aus Düsseldorf, um die es geht, ist krank geschrieben und war nicht zu erreichen. Wenn die Bezirksregierung die Düsseldorfer Schulleiterin gegen deren Willen nach Hilden versetzt, wird diese gegen die Versetzungsverfügung klagen und sich krank melden, ist zu erwarten.

Die Schulleiterstelle am Helmholtz wäre damit — möglicherweise auf Jahre — blockiert und tatsächlich nicht besetzt, fürchtet auch Schuldezernent Reinhard Gatzke: „Die Bezirksregierung versucht ein Problem an einer Düsseldorfer Schule über die Stadtgrenze nach Hilden zu verschieben.“