Zum Fastenbrechen in die Moschee kommen

Die Hildener „Iftar-Essen“-Tafel war länger als im vergangenen Jahr. Auch Flüchtlinge waren eingeladen.

Tag zehn des Ramadan, 20 weitere werden noch folgen. Mit dem Sonnenuntergang, Punkt 21.59 Uhr, endet für muslimisch Gläubige das Verbot, Getränke und Speisen zu sich nehmen zu dürfen. Seit 15 Jahren nutzt die Ditib-Türkisch Islamische Gemeinde zu Hilden das tägliche Fastenbrechen, das „Iftar-Essen“, zur Kommunikation, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Doch am Samstag in der Emir Sultan Moschee waren zwei Dinge anders als bisher: Unausgesprochen bemühten sich Gastgeber und Gäste sehr intensiv darum, diese so wichtige Tradition zu pflegen. Erst kurz zuvor hatten radikale Islamisten in Dubai, Lyon und dem tunesischen Souse insgesamt 66 Menschen ermordet.

Und: Die Hildener „Iftar-Essen“-Tafel war länger als im vergangenen Jahr. Denn Ditib bemüht sich um die Menschen in den Flüchtlingsunterkünften und hatte sie am Samstag ebenfalls eingeladen. „Wenn ein Selbstmordattentäter wie in Dubai Betende in einer Moschee in die Luft sprengt — oder auf Touristen am Strand geschossen wird, dann hat das nichts mit dem Islam zu tun. Dann ist das das Werk von Terroristen“, sagt Erhan Akyol, Vorsitzender der Türkisch Islamischen Gemeinde.

Umso mehr freut es ihn, dass Vertreter von Kirchen, Politik und Polizei sowie Bürgermeisterin Birgit Alkenings den Weg in den Gemeinschaftsraum der Moschee an der Otto-Hahn-Straße gefunden haben. Das gemeinsame Iftar-Essen „tut dem Zusammenleben in Hilden gut“, sagt Akyol in seiner Begrüßung. Bürgermeisterin Birgit Alkenings dankte im Namen der Stadt vor allem für das Engagement der Gemeinde in Richtung der neuen Hildener Nachbarn: „Wenn Sie sich um die Flüchtlinge aus den Hildener Unterkünften kümmern, zeigt das umso deutlicher, dass die Ditib-Gemeinde in Hilden dazugehört.“

Der islamische Kalender folgt dem Mondjahr und ist zehn Tage kürzer als unserer. Dadurch verschiebt sich der Ramadan Jahr für Jahr.