Hilden Bauarbeiten für Wohnprojekt starten

Hilden. · Baugruppe Trialog errichtet 28 Wohnungen für Jung und Alt an der Düsseldorfer Straße 150.

 Ilse Klöppelt zeigt den Entwurf des Neubaus. Die frühere Kirche St. Johannes Evangelist im Hintergrund wurde inzwischen bereits abgerissen.

Ilse Klöppelt zeigt den Entwurf des Neubaus. Die frühere Kirche St. Johannes Evangelist im Hintergrund wurde inzwischen bereits abgerissen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ilse Klöppelt will nicht allein wohnen, sondern gemeinsam mit anderen in einer sozialen Gemeinschaft, die sich im Alltag gegenseitig unterstützt. Und so ökologisch, dass Umwelt und Klima möglichst geschont werden. Ilse Klöppelt hat einen Traum, aber sie ist keine Träumerin. Sie ist eine Marathonläuferin mit starkem Willen und mit langem Atem. Sie hat Mitstreiter für ihr Wohnprojekt begeistert und gewonnen. Gemeinsam hat man lange ein Grundstück gesucht und schließlich gefunden. Und jetzt, nach sieben langen Jahren intensiver Vorbereitung, beginnen die Bauarbeiten – endlich.

Die Bushaltestelle der Linie 784 wird am 27. Juli in Richtung Benrath verlegt. Ab 3. August wird der Schutt der abgerissenen Kirche St. Johannes Evangelist geräumt, und die Tiefbauarbeiten beginnen. „Ende 2021 sollen die 28 Wohnungen bezugsfertig sein“, hofft Klöppelt (71): „Dann wollen wir dort gemeinsam leben.“ Darauf freuen sich 35 Erwachsene und neun Kinder. Zwei Drei-Zimmer- und eine Zwei-Zimmer-Wohnungen sind noch frei. 28 barrierefreie Wohnungen verteilen sich auf die 2100 Quadratmeter Wohnfläche des Passivhauses in ökologischer Holzbauweise mit Pellet-Brenner für Heizung und Warmwasserversorgung sowie begrüntem Dach samt Photovoltaik-Anlage. „Es ist nicht nur ein Bauprojekt, sondern auch ein soziales Projekt – ein Gewinn für Hilden“, lobt Bürgermeisterin Birgit Alkenings. 40 Prozent des Wohnraums sind öffentlich gefördert. Ein Gemeinschaftsraum, zwei Spielplätze sowie das Genossenschaftsauto und die gemeinsame Waschmaschine sind Teile des inklusiven Konzepts.

Das Vorhaben ist für Trialog ein finanzieller Kraftakt

Das hat auch die Energieagentur NRW begeistert. Sie hat das Vorhaben als „Klimaschutzsiedlung“ ausgezeichnet – die erste in Hilden –, verbunden mit einer Landesförderung. „Trialog Hilden“ ist eine eigenständige Baugruppe unter dem Dach einer Genossenschaft. Für die Umsetzung werden sie von Beratern, Architekten und Fachplanern unterstützt. Das Projekt ist ein finanzieller Kraftakt. „Wir suchen noch Sponsoren für unser Gründach und freuen uns über Zuwendungen oder ein zinsloses Darlehen“, erläutert Michael Kirchner, Ansprechpartner für Unterstützer. Besonders für Alleinerziehende biete das Mehrgenerationenwohnen viele Möglichkeiten, glaubt Sylvia Belz, die den Kontakt zu Interessenten aufnimmt. Mitglieder der Baugruppe zahlen eine Einlage (circa 600 Euro pro Quadratmeter) und haben dann ein lebenslanges Wohnrecht.