Umbau der Stadt: Unternehmer fühlt sich schikaniert

Haaner Gartenbauer Sascha Brucksch verlegt seinen Firmensitz nach Wuppertal.

Foto: Dirk Thomé

Haan. Ende April verlässt Sascha Brucksch mit seinem Unternehmen für Gartengestaltung und seinen 16 Mitarbeitern Haan. Er zieht 1400 Meter weiter — auf Wuppertaler Stadtgebiet. „Ende des Jahres werde ich auch mein Gewerbe nach Wuppertal verlegen, künftig dort meine Gewerbesteuer bezahlen“, kündigt er an.

Denn noch liegt sein Firmensitz an der Kölner Straße, sein Betriebshof mit Lager an der Elberfelder Straße. Das hatte Brucksch bislang von privat gemietet. Seit Mai des vergangenen Jahres gehört das Gelände der Stadt. Die will für den Umbau der Kreuzung Polnische Mütze vier Gebäude im Kreuzungsbereich abreißen. Auch das Gelände von Sascha Brucksch ist von dem Straßenbauprojekt betroffen.

„Ich wäre gerne in Haan geblieben“, sagt Brucksch. Das hat er auch gegenüber der Stadt häufig formuliert. „Ich habe mir in den vergangenen Jahren immer wieder Objekte angeschaut“, sagt er. Vergeblich. Eine passende Immobilie fand er im Haaner Stadtgebiet nicht. Unterstützung von der Stadt habe er keine erhalten.

Nachdem die Stadt das von ihm gepachtete Gelände an der Polnischen Mütze gekauft hatte, nahm Brucksch Kontakt zur Wirtschaftsförderung auf. „Mir wurde ein Verbleib bis Ende 2014 zugesichert. Ich sollte das nach dem Umbau verbleibende Areal sowie die bestehende Halle kaufen können“, sagt Brucksch. Darüber habe er in den vergangenen Monaten mit der Wirtschaftsförderung verhandelt.

Am 28. Februar erreichte ihn die schriftliche Kündigung fristgerecht, gleichzeitig die städtische Versicherung per Mail, dies sei nur formal und könne aufgehoben werden. „Da wir im gemeinsamen Austausch stehen, wissen Sie, dass wir eine Neuordnung anstreben, die Ihren Verbleib vorsieht“, hieß es wörtlich von Seiten der Stadt im November.

Anfang März erreichte Brucksch dann der Wunsch der Stadtverwaltung nach einem Übergabetermin und dann eine Räumungsaufforderung mit der Androhung von Schadensersatzforderungen im sechsstelligen Bereich. Brucksch fühlt sich von der Stadt massiv unter Druck gesetzt und schikaniert. Er wird das Gelände an der Elberfelder Straße Ende April räumen — und Haan zumindest beruflich den Rücken kehren.