Unbekannter sägt Bäume in Hildens Wäldern ab

Durch die Eingriffe des Täters sei schon immenser Schaden entstanden, sagt der Förster.

Hilden. Tobias Nakat war erstaunt. Ein Steckbrief im Hildener Wald? „Baumfrevel im Stadtwald Hilden“ lautete die Überschrift auf dem Zettel, der neben einem offenbar völlig verschnittenen Gebüsch hing. Kurzerhand fotografierte Nakat das Schild und stellte es auf Facebook. Dahinter steckt ein ernster Hintergrund: Zurzeit streifen offenbar einer oder mehrere Täter durch den Forst und holzen wahllos Äste, ganze Sträucher oder Bäume ab.

Hildens Förster Dennis Anders ist sauer: „Dadurch ist uns bereits ein Schaden von mehreren tausend Euro entstanden.“ Schon seit mehreren Wochen ist zu beobachten, dass der Unbekannte offenbar „ohne Sinn und Verstand Bäume absägt“, berichtet Anders. Dies ist sowohl auf freien Wiesen der Fall, wo schon ein Apfelbäumchen dran glauben musste, als auch an Hauptwegen und kleineren Pfaden. „Sträucher und Bäume wurden in nicht üblicher Form in Bauchhöhe abgesägt“, beschreibt Anders den Schaden.

Anderswo wurde ein üppiger Efeu entfernt, der sich an einem Baumstamm hochrankte. Kräftige Äste wurden an Bäumen einfach entfernt. „Wir vermuten, dass der Täter nachmittags oder abends mit einer Handsäge unterwegs ist.“ Letzteres sei an den Schnittflächen zu erkennen. Die Pflanzen sind wahllos ausgewählt, Eiben traf es genauso wie Ilex, Bäume genauso wie Gebüsch. „Er handelt ohne erkennbares Muster.“ Über die Motive des Unbekannten kann Anders nur rätseln. Womöglich handelt es sich um einen Vandalen, der Schaden anrichten will. Womöglich aber auch um einen selbst ernannten Waldarbeiter, der einfach mal selbst Hand anlegt und seine Umgebung nach den eigenen Schönheitskriterien kurzerhand umgestaltet. „Aber einfach so rumzugärtnern im Stadtwald, das geht natürlich nicht“, sagt Anders. Denn die Schnitte sind allesamt nicht fachgerecht ausgeführt. Dem verstümmelten Apfelbaum auf der Liegewiese gesteht Anders kaum mehr Überlebenschancen zu. Dort, wo der unbekannte Täter Äste im Stammverlauf abgeschnitten hat, „sind Eintrittspforten für Bakterien und Pilze entstanden“, erläutert der Förster. Und mit der Efeuranke, die entfernt wurde, „wurden wichtige Lebensräume zerstört“. Der ökologische und der finanzielle Schaden sei groß, „das ist keine Bagatelle“. Anders hofft, über die Steckbriefe Hinweise auf den Täter zu erhalten. Darauf ist das Forstamt angewiesen — „uns auf die Lauer zu legen, dafür ist der Stadtwald zu groß“. Das ist auch der Grund, warum er keine Anzeige gestellt hat. Hinweise an 02103/909600.