VHS: Erster Auftrag ist erteilt
Die Stadt Haan soll ihre Suche nach einem neuen Standort für die VHS intensivieren.
Haan. Die Frage, wo die Volkshochschule (VHS) Hilden-Haan künftig ihre Kurse in Haan anbieten kann, ist immer noch nicht beantwortet. Auch wenn seit einigen Jahren klar ist, dass die Bildungseinrichtung den Standort an der Dieker Straße 49 aufgeben muss. 1300 Quadratmeter stehen ihr dort zur Verfügung. So viel müssen es künftig nicht sein.
Auf der Grundlage des von der VHS in Auftrag gegebenen Profilentwicklungspapiers hat die Stadt ein Raumkonzept erarbeitet, das zuletzt auf einen Bedarf von 675 Quadratmeter reduziert wurde — ein Grund dafür, dass jetzt erst ein Suchauftrag an die Haaner Stadtverwaltung erteilt wurde, nachdem die Haaner CDU Beratungsbedarf angemeldet hatte. „Diese 675 Quadratmeter sollen nicht nur Oberkante, sondern auch Unterkante sein. Unsere fachlich-pädagogische Leistung muss im Vordergrund stehen“, sagte VHS-Leiter Niklas Rahn während der Verbandsversammlung am Donnerstagabend.
Deren Mitglieder haben nach intensiver Diskussion beschlossen, dass die Stadt Haan gebeten wird, die Suche nach einem geeigneten neuen VHS-Standort in der Haaner Innenstadt zu intensivieren. Die neuen Räume sollen die notwendigen 675 Quadratmeter nicht überschreiten, die Verbandsumlage durch die Anmietung neuer Räume nicht erhöht werden müssen.
Zuvor hatten Rahn und der Verbandsvorsteher, Hildens Bürgermeister Horst Thiele, um die Zustimmung der Politiker gebeten. „Es gibt bislang keinen Suchauftrag an die Haaner Verwaltung, keinen Beschluss, auf welcher Basis gesucht werden soll. Aber wir brauchen einen Handlungsauftrag“, sagte Thiele.
Die Fraktionen waren mit dem Beschluss nicht zufrieden. „Wir würden es begrüßen, wenn wir endlich etwas Konkretes vorliegen hätten. Wir werden vertröstet“, sagte Anabela Barata (SPD). Auch Martin Schulze (CDU) kritisierte: „Uns ist das zu wenig. Die Kostensituation ist nicht transparent. Wir hatten auf mehr Inhalt gehofft.“ Und Klaus-Dieter Bartel (Grüne), der sich bei der Abstimmung enthielt, sagte: „Die VHS könnte uns zum Beispiel sagen, was die Anmietung des ehemaligen Musikschulgebäudes an der Dieker Straße kosten würde. Dann hätten wir einen Anhaltspunkt. Das Anmieten privater Flächen wird wahrscheinlich deutlich teurer.“ Udo Weinrich (BA/CDf) trieb die Frage nach den Kosten um: „Woher das Geld kommen soll, darüber macht sich niemand Gedanken.“ Die Stadt Haan befinde sich schließlich im Nothaushalt. Es sei nicht klar, was die sich leisten könne.
Haans Kämmerin und Erste Beigeordnete Dagmar Formella berichtete, dass Bürgermeister Knut vom Bovert die Immobilienrecherche auf dem freien Markt in Auftrag gegeben habe. Dass sie zum ehemaligen Musikschulgebäude nichts sagen könne, begründete sie mit dem Verweis auf noch ausstehende Gutachten zur möglichen notwendigen Sanierung des Hauses. Sie versicherte: „Die Prüfungen laufen.“ Sie sagte aber auch: „Die Mieteinnahmen aus der Dieker Straße sind sehr gering. Wenn wir 675 Quadratmeter auf dem freien Markt anmieten, dann zahlt die Stadt Haan die Differenz.“