VHS Hilden/Haan bietet drei Sprachkurse für Flüchtlinge an

Die Übungseinheiten werden von der Arbeitsagentur finanziert.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Seit November finanziert die Bundesagentur für Arbeit Deutschkurse für Flüchtlinge. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer aus einem nicht sicheren Herkunftsland kommen, eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit haben und noch nicht über verwendbare Deutschkenntnisse verfügen. Auch die VHS Hilden / Haan bietet derzeit drei Sprachkurse an. Ursula Sahutoglu schaut in die Runde. „Guten Morgen“, sagt sie langsam und überbetont und lächelt ihre Schüler aufmunternd an.

„Habt Ihr Eure Hausaufgaben gemacht?“ Die sieben jungen Iraker und Syrier zwischen 18 und 30 Jahren reagieren auf die Frage unterschiedlich. Gordaan und Bynaba schauen unverständlich, verstehen die Worte scheinbar noch nicht. Sadam dagegen schlägt direkt sein Schreibheft auf. Die Aufgabe, einfache Ich-Sätze in Du-Sätze umzuändern hat er offensichtlich problemlos gemeistert. „Das ist alles richtig, Sadam“, lobt die Lehrerin, nachdem sie die Sätze überprüft hat. Andere haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht oder nur mit großen Schwierigkeiten. „Ich sehe ein großes Problem darin, dass wir hier Teilnehmer jedes Bildungsniveaus haben, das heißt hier sitzen Akademiker mit Analphabeten zusammen. Für uns als Lehrer ist das sehr schwierig, allen gerecht zu werden“, erklärt Ursula Sahutoglu, die die Schüler abwechselnd mit zwei anderen Lehrerinnen unterrichtet.

16 junge männliche Flüchtlinge sind es in diesem Kurs, der 20 Wochenstunden und insgesamt 320 Lehrstunden umfasst. „Dass heute so viele fehlen, liegt daran, dass sie teilweise in Umzügen von einer Unterkunft in die andere stecken“, weiß Sahutoglu. „Ich möchte nun, dass Ihr aufsteht und jeweils Euren Sitznachbarn begrüßt“, sagt die VHS-Lehrkraft und reicht Mohammad die Hand. Auch Mohammad versteht, wie Sadam, bereits eine ganze Menge. Problemlos meistert er die Aufgabe, verfolgt konzentriert die Aussprache der anderen, hilft ihnen, verbessert schon mal. Gordaan hat große Probleme, Sadam entschuldigt ihn auf Deutsch. „Er hatte Kopfschmerzen“. Marcia Basic von der Caritas betreut die Flüchtlinge. „Sie haben sich über das Angebot sehr erfreut und machen auch gute Fortschritte“, fasst sie zusammen.