Wartezeiten nerven Postbank-Kunden

Immer wieder reicht die Schlange bis auf die Robert-Gies-Straße.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Thomas Bester ist es leid. Immer wieder steht er in einer Riesenschlange vor einem der Postbank-Schalter in der Hauptfiliale an der Robert-Gies-Straße und ärgert sich: „Der Laden ist gerappelt voll, die Leute stehen bis auf die Straße — und nur ein Schalter hat geöffnet.“ Er ist nur einer von vielen Lesern, die sich über die Zustände dort ärgern. Tenor der Anfragen: Wie kann es sein, dass die anderen (vorhandenen) Postbank-Mitarbeiter sich bei großem Andrang nicht ebenfalls um die Kunden kümmern, sondern mit anderen Dingen beschäftigt sind?

Gerade im November und Dezember ist die mittelgroße Filiale Anlaufpunkt für halb Hilden. Päckchen werden aufgegeben und abgeholt, Kunden wollen zum Jahresende Sparbücher und Briefmarkenbestände aktualisieren, der Andrang ist im vierten Quartal immer besonders groß. Das weiß auch die Postbank, die die Filiale betreibt: Es ist nicht die Post AG, und ein „Postamt“ gibt es auch nicht mehr.

„Wir werden die Filiale in Hilden im Advent personell verstärken“, sagt Iris Laduch-Reichelt, Sprecherin der Postbank. „Die zusätzlichen Kräfte sollen die Kunden schon in der Warteschlange nach ihren Wünschen fragen — und ihnen andere Wege zu ihrem Ziel zeigen.“ Schließlich halte man an der Maßgabe, dass die Wartezeit nur fünf Minuten dauern soll, fest.

Sie weist die Vermutung, dass nur ein Schalter geöffnet haben könnte, zurück: An den Schaltern gelte das Vier-Augen-Prinzip, es müssten immer mindestens zwei geöffnet sein. Sie vermutet, dass das manchmal anders wirkt, wenn der zweite Mitarbeiter gerade hinten ein Paket heraussucht.

Apropos Mitarbeiter: Nicht alle, die zu sehen sind, seien für die Schalterarbeit zugelassen: „Wir haben auch eine Reihe von Mitarbeitern, die in der Beratung tätig sind und sich am Schalter gar nicht auskennen. Sie können also auch dann nicht flexibel einspringen, wenn viel los ist“, so Laduch-Reichelt.

Auch eine Veränderung in der Schalterhalle selbst kündigt die Sprecherin an. Die Aufsteller sollen künftig so aufgebaut sein, dass mehr Platz in dem Raum entsteht und nicht — wie bisher — die Kundenschlange einfach gerade und damit schnell bis auf die Straße steht. „Der psychologische Effekt ist nicht zu unterschätzen“, findet Laduch-Reichelt. „Wenn ich eine Schlange bis auf die Straße sehe, stelle ich mich nicht mehr an.“