Probe-Einsatz im Klassenraum

Die Freiwillige Feuerwehr trainiert den Ernstfall in der Schule.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. In den ersten Minuten scheint alles eher komisch zu sein. Andreas Laimann torkelt und spielt einen von Lösemitteldämpfen völlig orientierungslosen Hausmeister. „Die Filzstiftspuren gingen ab wie nix“, lallt Laimann. Doch dann passiert‘s. Zwei laute Silvesterkracher simulieren die Durchzündungen, aus der Tür eines Klassenraums im ersten Stock quillt plötzlich dichter Rauch. Alarm für die Freiwillige Feuerwehr — die muss nun zeigen, was sie kann. Denn was Nachbarn und Autofahrer am Mittwochabend An der Verlach und vom Hof der Astrid-Lindgren-Schule aufschrecken ließ, war … alles bloß eine Übung.

Brandinspektor Laimann war Initiator und Einsatzleiter in einer Person. „Solche Trainings helfen uns, das Gelernte in möglichst realitätsnahen Situationen anzuwenden.“ Eben noch standen die vermeintlichen Opfer — Nils (15), Janek (15) und Stefan (13) — scherzend beieinander. Nun liegen sie wie bewusstlos am Boden. Ein Vernebler verteilt Rauch. Binnen Minuten kann niemand mehr die Hand vor Augen sehen. Durch das Gebäude soll sich ein Trupp unter Atemschutz mit einem Schlauch vorarbeiten. Der Rauch quillt auch ins Treppenhaus. Die beiden Männer tragen und ziehen rund 30 Kilogramm Ausrüstung und den Schlauch in den ersten Stock. Vor der Tür des verqualmten Raums gehen die beiden in die Knie. Ducken sich und öffnen langsam die Tür. Nur so würden sie einer mehr als 1000 Grad heißen Stichflamme entgehen, wenn ein Brand plötzlich frischen Sauerstoff bekommt.

Nach und nach werden die drei Verletzten-Darsteller der Jugendfeuerwehr gefunden, untersucht und auf Tragen zum Verletzten-Sammelplatz gebracht. „In einem Ernstfall müssten wir nicht nur das eigentliche Feuer löschen — sondern auch ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindern.“

Dann beendet Andreas Laimann die Übung. „Mir hat insgesamt gefallen, was ich gesehen habe.“ Wenn der Ernstfall kommt, wissen die freiwilligen Feuerwehrleute nun, wie sich so ein Brandchaos anfühlt.