Krankenhaus Zertifizierung Für den Ernstfall gewappnet
Köln/Düsseldorf · Die Naturkatastrophen der jüngeren Vergangenheit aber auch die aktuelle Pandemielage verdeutlichen wieder, dass sich Krankenhäuser auf Sonderlagen jeder Art mithilfe von Alarm und Einsatzplänen vorbereiten müssen.
Anhand dieser Pläne soll die Versorgung der stationären Patienten sichergestellt sowie ein möglicher Massenanfall von Verletzten organisiert sein. Ebenso muss es Pläne für mögliche Evakuierungen von Stationen oder Gebäuden geben. Solche Pläne können seit dem Spätsommer von der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen GmbH (KTQ) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus-Einsatzplanung zertifiziert werden.
„Das Risikomanagement in Krankenhäusern erfährt eine immer größere Bedeutung. Darum haben wir seit einigen Jahren ein erfolgreiches Team unter der Leitung von Dr. Katja Scholtes etabliert, dass unsere Krankenhausalarm- und Einsatzpläne ständig prüft und weiterentwickelt. Umso mehr freue ich mich, dass unser Krankenhaus Merheim und die Uniklinik Düsseldorf nun als erste Krankenhäuser in Deutschland erfolgreich die anerkannte KTQ-Zertifizierung abgeschlossen haben“, erläutert Dr. Holger Baumann, Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln.
„Wir sind sehr froh, dass unsere Alarm- und Einsatzplanung den strengen Kriterien entspricht, die im Zuge der Zertifizierung abgeprüft worden sind“, sagt Dr. Rainer Kram, Leiter der Stabsstelle Katastrophenschutz an der Uniklinik Düsseldorf. „Der Zertifizierungsprozess, der bei uns in Düsseldorf und im Krankenhaus Köln-Merheim erstmalig zur Anwendung kam, hat den beteiligten Teams aus verschiedenen Fachbereichen und Berufsgruppen viel abgefordert. Deshalb bedanke ich mich bei allen, die sich in diesem Zusammenhang engagiert haben. Letztlich hat das mit Ausstellung der Zertifizierungsurkunden Früchte getragen“, ergänzt Kram.
Ein Alarm im Krankenhaus kann unterschiedliche Ursachen haben
Zu den Kriterien der Zertifizierung zählen Pläne und Verfahren, die im jeweiligen Krankenhaus praxisorientiert entwickelt sind und Schwerpunkte auf die Umsetzung setzen sowie die Evaluation und Weiterentwicklung von Konzepten und besondere Lagen berücksichtigt. Ein Alarm im Krankenhaus kann unterschiedlichste Ursachen haben, wie beispielsweise Brand, Überflutung, Bombenfund bei Bauarbeiten oder ein Massenanfall von Verletzen durch Geschehnisse bei Großveranstaltungen am Standort.
Durch die Kooperation der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus-Einsatzplanung mit der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen GmbH ist außerdem eine kontinuierliche, im Bedarfsfall auch jährliche, Weiterentwicklung des neuen Zertifizierungsverfahrens, insbesondere der Anforderungen, möglich.
Beim Besuch der Prüfer zur Zertifizierung wurden vor Ort die für die Krankenhausalarm- und Einsatzplanung relevanten Dokumente eingesehen. In Gesprächen und Begehungen des Empfangs, der Notaufnahme, einer Station und weiteren Bereichen wurde mit Beteiligten aus den unterschiedlichen Berufsgruppen besprochen, inwieweit die Anforderungen der zwölf Kriterien für die Krankenhausalarm- und Einsatzplanung erfüllt werden. Ein genauer Blick wurde unter anderem auf die Sicherstellung von Kommunikationskanälen im Krisenfall oder Pläne zur Evakuierung, zum Beispiel im Fall eines Brandes, geworfen.