Wehr will Kinder fürs Ehrenamt gewinnen

Die 15 Mitglieder der neuen Haaner Kinderfeuerwehr treffen sich ab sofort einmal im Monat.

Foto: Siewert

Haan. Haan ist die zweite Stadt im Kreis, in der es eine Kinderfeuerwehr gibt. 15 Mädchen und Jungen treffen sich ab sofort einmal im Monat in der Feuerwache an der Nordstraße. Jürgen Müller, einer der beiden stellvertretenden Leiter der Haaner Feuerwehr, leitet die Kinderfeuerwehr. Das Angebot für Kinder ab sechs Jahren muss ein besonderes sein: Bei Spiel und Spaß achte man auf möglichst häufige Bezüge zur Feuerwehr. „Es werden Hydranten gesucht, es wird kindgerechte Erste Hilfe vermittelt, mit kleinen Schläuchen gespritzt, und auch die Fahrzeuge und Geräte der Feuerwehr werden erkundet“, blickt Müller auf einige der anstehenden Themen im diesjährigen „Dienstplan“.

Dabei wird die Kinderfeuerwehr zunächst mit 15 Teilnehmern starten — dieses Kontingent ist jetzt schon erschöpft. Vorerst sind keine weiteren Aufnahmen möglich. „Wir müssen erst noch Erfahrungen sammeln. Dann entscheiden wir, ob wir weitere Mitglieder aufnehmen können“, erläutert Müller.

Zur Gründung der Kinderfeuerwehr waren die neuen Mitglieder und deren Eltern ebenso eingeladen wie Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Kreisbrandmeister Torsten Schams und Fördervereinsvorsitzender Bruno Klein. Feuerwehr-Leiter Carsten Schlipköter nennt das wichtigste Ziel: „Wir möchten den Mädchen und Jungen die Themen Feuerwehr und ehrenamtliches Engagement spielerisch näherbringen.“ Neben der Schule sollen sie in der Gemeinschaft Freizeit erleben. „Die Mädchen und Jungen legen sich in diesem Alter hinsichtlich ihrer Freizeitbeschäftigung häufig bereits langfristig fest. Damit bestand für uns oft gar keine Chance mehr, sie für eine Tätigkeit in der Jugendfeuerwehr zu begeistern, die in Haan seit fast 40 Jahren besteht“, ergänzt Schlipköter. Die Begeisterung für das Thema Feuerwehr ist in jungen Jahren hingegen besonders ausgeprägt; immer wieder gab es Anfragen, ob bereits jüngere Kinder angemeldet werden können.

Das war aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Nunmehr könnte aus der Kinderfeuerwehr-Zeit ein Engagement in der Jugendfeuerwehr und später eine Mitarbeit in der Einsatzabteilung der erwachsenen Wehr werden.

Mit Vanessa Greverath und Yvonne Lampe fanden sich zwei junge Frauen für die Betreuung der Mädchen und Jungen. Die beiden arbeiten als medizinische Fachangestellte in Kinderarztpraxen. Sie wurden nun in die Feuerwehr aufgenommen. Lena Wieland und Sascha Hepp, seit vielen Jahren ehrenamtliche Mitglieder in der Einsatzabteilung der Feuerwehr, sind ebenfalls als Betreuer tätig. -dts