Jubiläums-Auflage Weihnachtlicher Trödel läutet den Advent ein
Haan · Die Närrische Zelle Haan organisierte am Sonntag den 50. Adventströdel in der Innenstadt.
Knackig kalt war es, ein eisiger Wind fegte durch die Innenstadt und ließ die vielen Trödler frösteln. Trotz dicker Jacken, Schals und Mützen waren nicht nur die Leute hinter, sondern auch jene vor den Ständen am Frieren. Trotzdem waren alle mit dem winterlichen Wetter zufrieden, denn ein wolkenloser Himmel spannte sich über den Adventströdel und die Sonne sorgte für gute Laune. Und die hatten vor allem auch die Veranstalter, konnten sie dieses Jahr doch ein besonderes Jubiläum feiern. „Der Adventströdel findet zum 50. Mal statt“, freute sich Rüdiger Passig von der Närrischen Zelle. „Das ist schon eine Hausnummer.“
Ein halbes Jahrhundert Adventströdel ist wahrlich etwas Besonderes. „Zwar sind die Zeiten mit 800 Teilnehmern vorbei“, meinte Passig, „aber das ist ja überall so.“ Mit rund 60 Ständen sei er durchaus zufrieden. „Sie stehen bis oben hin.“ Und auch die Besucher waren schon seit den frühen Morgenstunden unterwegs. Ab fünf Uhr wurden die ersten Stände aufgebaut. So früh können meist gute Geschäfte gemacht werden. Professionelle Trödler und Antiquitätenhändler gehen dann auf Schnäppchen-Suche.
Viele kommen aber erst später und die meisten sind Wiederholungstäter, so wie Alina Peter. „Ich bin das fünfte Jahr in Folge hier“, verriet sie. Es sei so unkompliziert, gebe keine großen Verhandlungen und kein Feilschen um einige Cents. „Außerdem ist es eine schöne Atmosphäre.“ An Nachschub für ihren Stand fehlte es ihr nicht. „Die Kinder wachsen aus den Kleidern raus und das Spielzeug wird irgendwann uninteressant“, sagte sie. Außerdem hat sie auch immer etwas Selbstgemachtes dabei. „Von den Hobbys“, sagte sie. „Man probiert sich aus.“
Eine bunte Vielfalt war beim 50. weihnachtlichen Trödel geboten. Bücher und CDs, Kleidung für Groß und Klein, Geschirr und Spielzeug, Schmuck und Hausrat, Elektrogeräte und Taschen. Jeder konnte da fündig werden. Für das leibliche Wohl sorgten die Feuerwehr Haan und die DRK Ortsgruppe. Während die Feuerwehr selbstgemachte Frikadellen und ein heißes Süppchen anbot, gab es beim DRK Bratwurst und Kaffee. „Wir wollen ein bisschen Aufmerksamkeit erregen“, erklärte Wolfgang Boeken, stellvertretender Vorsitzender der DRK Ortsgruppe Haan. „Deshalb haben wir uns hier mit der Feuerwehr zusammengetan, um die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten zu zeigen.“ Die Feuerwehr informierte nicht nur über ihre Kinder- und Jugendfeuerwehr, sondern stellte auch die Freiwillige Feuerwehr vor. „Wir sind eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften“, erklärte Brandoberinspektor Ralf Seidel. „Neue Mitglieder sind immer gern gesehen.“
Ab sechs Jahren dürfen Kinder in die Kinderfeuerwehr, ab 10 Jahren können sie die Jugendfeuerwehr besuchen. „Wir haben eine Warteliste für die Jugendfeuerwehr“, verriet Feuerwehrmann und Jugendfeuerwehrbetreuer Majid Zietlow. Die Feuerwehr wünscht sich „einen fließenden Durchgang“ von der Kinder- über die Jugendfeuerwehr bis zur Freiwilligen Feuerwehr. „Da werden sie dann mit 18 Jahren offiziell aufgenommen“, sagte Ralf Seidel.
Neben den herzhaften Gerichten der Hilfsdienste gab es auch wieder leckere Kuchen, die bei den winterlichen Temperaturen automatisch frisch gehalten wurden. Aber auch antikes Spielzeug, alte Werbeschilder, selbstgebackene Weihnachtskekse und selbstgemachter Likör waren auf dem Adventströdel zu haben. „Es ist jedes Jahr wieder schön“, fand Svenja Brandner. „Im Winter ist so ein Trödel etwas Besonderes. Im Sommer gibt es das ja ständig, aber um diese Zeit nicht.“ Sie kommt seit vielen Jahren immer zum Adventströdel. „Der Besuch hier läutet für mich die Adventszeit ein“, bekannte sie. „Ich war schon bei Regen und bei Schnee hier, aber am liebsten ist mir so kaltes, trockenes Winterwetter.“
Fündig geworden war sie da auch schon. „Ich habe mir ein paar Bücher gekauft“, verriet sie. „Das ist Lesestoff für die dunkle Jahreszeit, wenn man nicht so viel rausgehen kann.“ Damit will sie es sich auf der Couch gemütlich machen. „Aber jetzt geht es erst einmal weiter trödeln“, kündigte sie an. „Wer weiß, vielleicht kann ich ja noch ein Schnäppchen machen.“