Stimmungsvoller Weihnachtsmarkt Toller Adventsauftakt im Gruitener Bürgersaal
Haan · Perfekt illuminierte Handwerkskunst und deftige Köstlichkeiten machten das Flair der dreitägigen Veranstaltung aus.
(sb- peco) Zahlreiche Gäste hatten sich bereits früh auf dem Vorplatz am Bürgersaal in Gruiten eingefunden und genossen bei dezent winterlichen Temperaturen verführerisch duftenden Glühwein. „Jetzt glaube ich, kann die Adventszeit kommen“, sagte Bürgermeisterin Bettina Warnecke zur Eröffnung angesichts der anheimelnden Atmosphäre, die von den stimmungsvoll beleuchteten Verkaufsständen ausging, an denen ganz unterschiedliche Handwerkskunst präsentiert wurde. Auch Jens Lemke, Vorstandsmitglied im veranstaltenden Trägerverein des Bürgersaals, freute sich über die große Publikumsresonanz und dankte allen ehrenamtlich Mitwirkenden. „Die Adventszeit ist definitiv keine Zeit für Diäten“, konstatierte Lemke und animierte die Besucher, dem kulinarischen Angebot, das deftige Hausmannskost wie Erbsensuppe und Grünkohl sowie Grillwürste und Pommes bis hin zu süßen Crepes bot, zuzusprechen. Der Gewinn werde einem guten Zweck, nämlich der Kasse des Trägervereins, zugute kommen.
Am Glühweinstand traf sich ein gut gelaunter Freundeskreis. „Ich kenne Gruiten-Dorf, weil ich hier regelmäßig jogge“, sagte Thomas, der in Hochdahl wohnt. Es war sein erster Weihnachtsmarktbesuch in diesem Jahr, da der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf, den er in der vergangenen Woche (ausgerechnet am Totensonntag) besuchen wollte, geschlossen war. Jetzt genoss er die besondere Atmosphäre, die von dem beschaulichen Dorf ausgeht. „Gruiten ist einfach mega“, brachte Thomas` Hochdahler Nachbar Oliver seine Hochstimmung auf den Punkt. „Es ist mein erster Glühwein in diesem Jahr und er ist sehr gut“, schwärmte auch Alexandra, die eigentlich in Krefeld wohnt.
Im Bürgersaal gab es reichlich von allem, was unterschiedliche Handwerkskunst und kreative Ideen produzieren können: beispielsweise Accessoires für die äußere Schönheit wie elastische Armbänder mit Halbedelsteinen aus Jade oder Achat oder bestrickend Gestricktes. Verschiedene Wollkleidung vom Pullunder bis zum Loop-Schal war am Stand von Evelyn Schulz zu bewundern. „Ich habe einfach die Leidenschaft, zu stricken, meist vor dem Fernseher, und so entstehen im Laufe des Jahres rund 70 Teile, die hier auf ein großes Interesse stoßen“, sagte die Standbetreiberin.
Ausschließlich nach eigenen Entwürfen und nach eigener Stoffauswahl näht Mariam Mazal Hüfttaschen, Brieftaschen sowie Etuis. „Ich bin zum ersten Mal hier und bin gespannt, wie es läuft“, sagte die Nachwuchs-Designerin, die erst seit einem Jahr mit ihrem Business aktiv ist und bislang ihre Produkte zunächst an Freunde und Bekannte verkauft oder über das Internet vertrieben hat.
Sich der inneren Schönheit sowie der Gesundheit hat sich Karin Redies verschrieben, ausgebildete Fachfrau für Kräuter, deren Anwendung und Wirksamkeit. In den Regalen ihres Standes waren unter anderem Körpersahne, Heilsalbe oder Lippenbalm zu finden. Wenige Tropfen eines Zitronengras-Öls entwickeln nicht nur einen verführerischen Duft, sondern machen trockene Haut unmittelbar auch spürbar geschmeidiger.
Auf den Fleiß von über einer Million Mitarbeiterinnen kann Helmut Peters, Imker und Betreuer von 20 Bienenvölkern, zählen. Die Ausbeute sind mehrere 100 Kilo Honig. Peters bot jedoch nicht nur Honig an, sondern auch weitere Erzeugnisse des sprichwörtlichen Bienenfleißes. Dazu zählten aus alten eingeschmolzenen Bienenwaben hergestellte Kerzen, aber auch bedrucktes Wachstuch. „Das eignet sich wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften hervorragend zum Einwickeln von Lebensmitteln“, erklärte der Fachmann für Bienen-Erzeugnisse.
Draußen vor dem Bürgersaal war Andreas Simon, der Architekt des Budenzaubers, mit einigen Helfern noch bis unmittelbar vor dem Start damit beschäftigt, weitere Holzbuden zu errichten. „Zum Schluss, wenn die Zeit drängt, wird es eben immer ein bisschen stressig“, sagte der Schreiner, „aber es macht einfach soviel Spaß“. Das bestätigte auch eine junge Frau, während sie hoch auf der Leiter stehend eine Lichterkette an der Regenrinne des Bürgersaals anbrachte.