Wie der Bauhof Schlaglöcher ausbessert

Es ist Schlaglochzeit. Der Zentrale Bauhof bessert Lücken mit Kalt- und Heißasphalt aus.

Hilden. Fünf Zentimeter tief ist das Schlagloch, das auf dem Ohligser Weg klafft und vor dem die Straßenbauer ihr Fahrzeug parken. Robert Janssen, Metin Yüksek und Darius Chrost mustern die Furche. „Es ist eines der größeren Löcher“, sagt Robert Janssen mit einem prüfenden Blick auf die 40 Zentimeter lange Vertiefung. In Windeseile laden die Männer Schaufel und Gussasphalt von ihrem Transporter und machen sich ans Werk. Wenige Minuten später erinnert nur noch ein dunkler Flicken an das einstige Schlagloch.

Chrost, Janssen und Yüksek arbeiten für den Zentralen Bauhof in Hilden und sind dort für die Straßenunterhaltung und Verkehrssicherung zuständig. Besonders im Frühjahr wird deutlich, dass der Winter seine Spuren auf den Fahrbahnen hinterlassen hat — es bilden sich Schlaglöcher.

Foto: Köhlen

„Viele Schäden haben wir in Hilden nicht, die Straßen sind allgemein in einem gut erhaltenen Zustand“, sagt Michael Genz vom städtischen Tiefbauamt. Dennoch konnten in diesem Jahr mehr Schlaglöcher als in den Vorjahren festgestellt werden. Der Grund dafür sei nicht etwa die Kälte, wie Genz erklärt, sondern der häufige Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter.

Denn ein Schlagloch entsteht durch Risse in der Fahrbahn, durch die Wasser dringen kann. Gefriert es, dehnt es sich aus. Tauwetter führt dazu, dass noch mehr Flüssigkeit in die erweiterten Hohlräume läuft, wenn auch das wieder gefriert, verstärkt sich der Prozess. Der einmal gelockerte Straßenbelag wird dann durch darüber fahrende Autos und Kraftwagen noch zusätzlich abgetragen.

„Wenn das Wetter offener ist, werden diese Arbeiten erledigt“, sagt Robert Janssen, „das heißt aber nicht, dass wir von November bis März nichts machen. Um Schlimmeres zu vermeiden, werden die ersten Löcher bei Frostzeiten mit Kalt-asphalt geschlossen.“ Diese Sorte muss nicht erwärmt werden, sondern wird mit einem Handverdichter eingearbeitet. Für die Straßenbauer geht es weiter auf dem Ohligser Weg. Wenn sie ein Schlagloch entdecken, parken sie ihr Fahrzeug entgegen der Fahrtrichtung. „Es dient uns als Schutz“, erklärt Janssen. Denn die Arbeiten werden hinter dem Wagen vorgenommen. Mit Warnhütchen stecken sie die Baustelle ab, Robert Janssen achtet ausgestattet mit einer Fahne zusätzlich auf den Verkehr. Währenddessen kehren Yüksek und Chrost das Schlagloch aus, befreien es von Schotter und Müllresten. Danach trocknen sie es mit einem Brenner. In einer Sprühdose tragen sie Haftgrundkleber auf, dann befüllen sie das Loch mit Gussasphalt Granulat. Das Material wird mit dem Brenner auf 180 Grad erwärmt, so dass es zu einer zähflüssigen Masse wird. Zum Abschluss streuen sie auf das geflickte Loch Sand, der ist dafür da, dass die Oberfläche nicht klebt, wenn Fahrzeuge darüber fahren. Regelmäßig kontrolliert das Tiefbauamt die Straßen.

Trotz gut erhaltenem Zustand gibt es Ausnahmen, die besonders anfällig sind. Das seien neben dem Ohligser Weg auch eine Stelle auf der Dagobertstraße, die Bahnhofsallee, Forstbachstraße und die Kunibertstraße.