Wohnen an der Itter rückt näher
Architekturbüro hat die Pläne für das Areal an der Schwanenstraße nachgebessert.
Hilden. Es ist ein Projekt, das Wohn-Herzen höher schlagen lässt: eine schöne Wohnung im Grünen, aber dennoch zentral gelegen, dazu ein herrlicher Blick auf die Itter, die unter dem Fenster dahinplätschert.
In Kürze könnte dieser Traum Realität werden. Denn einstimmig hat die Politik die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für das in Frage kommende, rund 2700 Quadratmeter große Areal hinter dem denkmalgeschützten Haus „Op de Bech“ beschlossen.
Von dort erstreckt es sich entlang der Itter bis zum Schwanenplatz, wo es an die Bebauung und die Benrather Straße angrenzt. Das Gelände ist im Besitz der Familie Frauenhof, die das Mauerblümchendasein des Grundstücks beenden und als Wohngebiet freigeben will (die WZ berichtete).
In der Vergangenheit waren die Pläne des Düsseldorfer Architekturbüros Schuba in den Ratsfraktionen allerdings auf wenig Gegenliebe gestoßen. Zu groß, zu wuchtig, zu viele Bäume, die gefällt werden müssten, zu nah an der Itter, lauteten die Kritikpunkte. Mittlerweile haben Helmut Schuba und sein Team nachgearbeitet.
So entfällt in den neuen Planungen ein Haus zugunsten des Baumbestandes ersatzlos, rückt der nächst gelegene Neubau um etwa drei Meter von der Itter ab, wird der vordere Gebäudeteil des geplanten Hauses an der Schwanenstraße nur noch eingeschossig ausgeführt. Obendrein sollen die meisten Bäume erhalten bleiben und ein Weg entlang der Itter Schwanenstraße und Schwanenplatz miteinander verbinden.
„Ich denke schon, dass wir uns nach der Kritik enorm bewegt haben“, sagte am Donnerstag Architektin Nicole Schuba. „Vor allem wird das bisher verschlossene Areal durch den Fußweg für jeden Hildener Bürger erlebbar.“
Umso verwunderter sei sie von der erneuten Diskussion gewesen, die dem Aufstellungsbeschluss vorausgegangen war. So geht den Freien Liberalen und der CDU der Verzicht auf ein Gebäude nicht weit genug, während die Grünen die Bebauung sowieso am liebsten auf zwei Gebäude reduzieren und alles andere als öffentliches Grün sehen würden.
Peter Schnatenberg, Ex-CDU-Fraktionschef und nun in der neu gegründeten Gruppe der „Fraktionslosen Christdemokraten“ aktiv, gab zu bedenken, dass sich das Grundstück in Privatbesitz befindet.
„Bevor irgendwelche Luftschlösser gebaut werden, sollte mal mit dem Eigentümer gesprochen werden, ob er sich überhaupt darauf einlässt. Oder wir kaufen es ihm für teures Geld ab. Dann kann nach Herzenslust weitergeträumt werden.“
Auch für Nicole Schuba war das Vorgehen des Ausschusses „ungewöhnlich“. „Eigentlich wollten wir nur grünes Licht dafür, loslegen zu können. Schließlich ging es lediglich um den Aufstellungsbeschluss und nicht um die Inhalte. Ich habe das Gefühl, dem Ausschuss war überhaupt nicht klar, dass wir jetzt noch zwei Alternativplanungen folgen lassen werden.“