Workshop: Zentrum behutsam entwickeln

Rund 60 Bürger beteiligten sich an einem Workshop zum Innenstadt-Konzept.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Die Kirmes bleibt, der Haaner Sommer auch. 60 Haaner Bürger trafen sich am Wochenende im Hotel Savoy in der Haaner City, um ihre Stadt in einem Workshop zu planen, zu ordnen und zu verschönern. Zwar wurden die Bürgerstimmen nur gehört. Aber der Stadt Haan ist es mit der „Vorstudie Integriertes Handelskonzept Innenstadt Haan“ ernst.

Denn im Rathaus legt man großen Wert auf die Beteiligung der Bürgerschaft. Bürgermeister Knut vom Bovert, Engin Alparslan, der Technische Beigeordnete und Planungsamtsleiter Peter Sangermann verteilten sich darum auf die drei Workshops. In denen ging es verkürzt um A den Neuen Markt, B die Rathauskurve und C das Leitbild Gartenstadt.

Dem Bürgervotum in Workshop A ging eine lebhafte Debatte über den Neuen Markt voraus. Der Dipl. Geograph Timo Grebe vom Planungsbüro Jansen GmbH fing die zahlreichen Bürgerstimmen strukturiert auf und heftete sie auf bunten Zetteln an die Wand. Die meisten Stimmen gab es dafür, den Neuen Markt nicht weiter zu erbauen und in seiner Größe zu erhalten. Nur verschönert werden sollte er. „Er ist nicht so, wie er sein sollte“, fand eine Workshop-Teilnehmerin Bürger wollen also an Kirmes und Traditionen wie dem Haaner Sommer festhalten.

In diesem Workshop sprachen sich die meisten außerdem für eine Bebauung des Geländes oberhalb des Schillerparks aus. Das Filetgrundstück hinter dem Neuen Markt und der Stadtbücherei sei für parkende Autos und als „Hundeklo“ zu schade, meinte ein Teilnehmer.

Der Begriff „Einkaufszentrum“ sei belastet und solle darum zukünftig auch nicht mehr verwendet werden, meinte Planungsamtsleiter Peter Sangermann. Der Plan, dem die meisten Workshop-Teilnehmer zustimmten, sieht eine drei- bis dreieinhalbgeschossige Bauweise vor, die in Richtung Schillerpark abflachen soll.

Im Workshop B ging es um einen weiteren Parkplatz: die Rathauskurve. Die Bürger sprachen sich für eine Bebauung dieses Geländes aus. Jedoch soll alternativ zum Bauvorschlag das Rathaus „solitär“ bleiben sowie eine fußläufige Anbindung zum Rest des Stadtkerns erhalten.

Eine zusätzliche Tiefgarage sei wohl unerlässlich, war die Bürgermeinung. Ein weiteres Thema in diesem Workshop war der Baukomplex Finanzschule. Wunschthema der Verwaltung ist wohl, dort die Stadtverwaltung anzusiedeln und dafür andere, sanierungsbedürftige Gebäude aufzugeben.

Die Umsetzung hängt von so vielen unwägbaren Kriterien (Kaufpreis, Fördergelder) ab, dass hier ein Bürgervotum nebensächlich zu sein scheint. Sozialer Wohnungsbau sei an dieser Stelle eine Illusion, sagte Bürgermeister vom Bovert, weil Haan dazu keine Fördermittel erhalte. „Wir dürfen nicht nur schön denken, sondern müssen auch realistisch sein“, sagte der Verwaltungschef.