Ärger über Verkehrszähler

Die Stadt Leverkusen erfasst derzeit mit Platten auf dem Asphalt den Verkehr auch aus Richtung Monheim kommend. Das beschert Kritik mit Blick auf gefährdete Zweiradfahrer.

Monheim/Hitdorf. Wer in diesen Tagen über die Alfred-Nobel-Straße in Richtung Hitdorf fährt, der wundert sich über kleine Quadrate, die als leichte Erhebungen auf der Straße in beiden Richtungen in der Fahrbahnmitte angeberacht sind. Sie messen 40 mal 40 Zentimeter und haben eine robuste Oberfläche. Aber was ist das? Diese Frage werden sich mit Sicherheit viele Verkehrsteilnehmer stellen. Die Antwort: Es sind Zählplatten. Und die Spur führt zur Stadt Leverkusen. Denn der Bereich ist bereits in deren Hoheitsgebiet.

„Wir machen derzeit eine Verkehrszählung. Für Hitdorf wird ein Konzept erarbeitet. Eine Woche bleiben die Zählplatten auf dem Asphalt. Sie sind fest verschraubt“, erläutert Christian Syring. Er ist im dortigen Rathaus Abteilungsleiter im Fachbereich Tiefbau. Morgen sollen sie wieder abgeschraubt werden.

Sechs Zählplatten sind es — zwei auf der Verlängerung der Alfred-Nobel-Straße (Fahnenacker), vier auf der Langenfelder Straße. Dort sind sie jeweils in Richtung Hitdorf und Richtung Autobahnen A 59 und A 542 installiert. Der Grund für die Zählung sind Überlegungen der Stadt Leverkusen, die Zubringung auf die Langenfelder Straße künftig mit einem Kreisverkehr zu regeln. „Allerdings muss das mit Straßen NRW abgestimmt werden“, betont Syring.

So weit, so gut. Allerdings sorgen diese Zählplatten für Unmut. „Das ist ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“, ärgert sich ein Leser (Name der Redaktion bekannt) und warnt: „Die Messgeräte sind für Zweiradfahrer bei Regen, in der Dämmerung oder bei Nacht nicht zu erkennen und stellen somit eine erhebliche Gefahr dar.“ Als Beispiel nennt der Leser die für Motorradfahrer bei Regen typische Situation: „Der Fahrer wischt mit einer Hand das Visier sauber. Kommt dann aber einhändig fahrend so eine Zählplatte, hat er das Motorrad nicht mehr unter Kontrolle.“

Syring will davon nichts wissen. „Wir setzen solche Geräte seit mehr als zehn Jahren ein. Es ist noch nie etwas passiert. Und in der Höhe sind sie vielleicht zwei Zentimeter.“ Außerdem verweist er darauf, dass die Zählplatten in der Fahrbahnmitte angebracht sind. Und Motorradfahrer sollten sich doch eher rechts orientieren.

Ein weiterer Kritikpunkt des Lesers: „Warum werden keine Hinweisschilder angebracht. Das wäre doch wohl das Mindeste. Dann wissen die Leute wenigstens, was da los ist.“ Auch dem erteilt Syring definitiv eine Absage: „Zählplatten solcher Art haben wir jeden Tag irgendwo im Stadtgebiet im Einsatz. Das ist doch personell gar nicht leistbar, dass wir da auch noch beschildern. Ich kann nur wiederholen: Es ist noch nie etwas passiert bei den Messungen.“