Aljoscha Höhn vor Sprung ins TV
Der Langenfelder ist ein gefragter Moderator. Beim WDR wird er gelobt.
Langenfeld. Aljoscha Höhn betritt das Café New York in Langenfeld. Der 30-jährige Moderator strahlt. Seine blauen Augen blitzen gutgelaunt. Selbst bezeichnet er sich als echte rheinische Frohnatur. „Ich lache und feiere einfach gerne“, sagt er, der schon in seiner Schulzeit Events und Partys im Langenfelder Schauplatz organisiert hatte.
Es ist Mittagszeit. Da es gestern Abend spät wurde, hat er eben erst zuhause gefrühstückt. Nachdem er Platz nimmt, bestellt er sich einen Früchtetee. „Mein Kühlschrank ist eigentlich immer leer, weil ich ständig unterwegs bin. Ich koche auch nicht, höchstens Nudeln in allen Variationen. Jeder Koch würde sich über meinen leeren Kühlschrank wundern und sich über meine Hightech-Küche freuen“, sagt Höhn lachend. Dafür ist sein Eisfach immer voll. „Ich liebe Eis. Ich esse eigentlich jeden Tag ein Eis. Das brauche ich einfach“, sagt Höhn, der sich diese Sünde leisten kann.
Wann immer er kann, geht der schlanke Moderator ins Fitnessstudio. Außerdem mag er es, durch Städte zu wandern. „Wenn ich die Gelegenheit habe, laufe ich auch mal nachts durch eine Stadt, um sie kennenzulernen“.
Ein paar Anekdoten und Fakten über eine Stadt, damit hat er die Leute. „Günter Jauch beherrscht das sehr gut. Er ist eines meiner Vorbilder“, sagt der dunkelblonde Langenfelder.
Höhn wurde mit 16 Jahren auf der Jugend-Messe You in Essen angesprochen, ob er bei einem Wettbewerb für Moderatoren teilnehmen wolle. Aljoscha Höhn wollte und moderierte zum ersten Mal auf einer Bühne. „Danach hatte ich Blut geleckt“, sagt er. Seitdem hat Höhn hunderte von Firmenveranstaltungen, Galas und Talks auf Messen moderiert. Zuletzt war er für den TV-Sender Vox tätig. „Ich habe für die Facebook- und Internetseite zu der Serie ,Der Club der roten Bänder’ die Trailer gedreht und die Darsteller interviewt.“ Höhns persönliches Highlight: Das UEFA Champions League Finale in Berlin sowie die Moderation der Helene Fischer-Stadion Tournee vor 900 000 Zuschauern. „Bei so vielen Menschen sieht man nur die Masse. Bei kleineren Veranstaltungen ist das schon anders. Da bin ich mit dem Publikum direkt in Kontakt und merke jedes Gähnen“, sagt Höhn.
Lampenfieber kennt der 30-Jährige jedoch schon lange nicht mehr. Seine letzte Veranstaltung in Langenfeld war die Moderation des 50. Geburtstags des Konrad Adenauer Gymnasiums. Höhn begeisterte mit seiner locker-lässigen Art gleichermaßen das Publikum und die Schülerschaft. „Man sollte ein gewisses Gespür für Menschen haben. Ich hole mir gerne die Leute auf die Bühne und schaue was passiert, wenn ich ihnen Fragen stelle. Manchmal kommen dabei ganz wunderbare Aktionen heraus“, sagt Höhn. Zum Beispiel, als ein Schüler bei der Geburtstagsveranstaltung des KAG seiner Freundin vor allen Zuschauern seine Liebe gestand. „Das sind Glücksfälle und echte spontane Wow-Momente, die spannend sind“, sagt er. Was bei jeder Moderation auffällt: Höhn beschäftigt sich mit den Menschen. Er will sie kennenlernen. Seine kumpelhafte, charmante Art kommt an, von Überheblichkeit keine Spur. „Eine One-Man-Show gibt es nicht. Wir sind alle ein Team“, sagt Höhn.
Überhaupt schlagen bei jedem Satz sein Gerechtigkeitssinn und Teamgeist durch. „Der ist bei mir ganz stark. Früher habe ich beim TuSpo Richrath in der höchsten Jugendliga Fußball gespielt und war Schiedsrichter. Außerdem wollte ich als Kind zur Polizei gehen. Danach hatte ich tatsächlich die Idee, Jura zu studieren“, sagt der 30-Jährige. Aus all dem wurde zwar nichts, weil ihm etliche Moderationssjobs dazwischen kamen, dennoch absolvierte Höhn einen Master in Media-Management. „Ich dachte mir, das passt für später auch sehr gut zu meinem jetzigen Beruf“.
„Als Kind haben mich meine Eltern immer zu einem Kinder-Circus gefahren. Mein Unterhaltungstalent habe ich definitiv von meinem Vater geerbt. Er hat uns zuhause immer zum Lachen gebracht“, sagt Höhn, der noch einen jüngeren Bruder hat. „Aljoscha ist ein Sympathieträger mit viel Humor.
WDR-Programmentwickler Philipp Bitterling sieht großes Potential in dem Langenfelder. „Aljoscha ist ein smarter Typ, sehr authentisch und vielseitig. Wenn er Fragen stellt, dann baut er immer die richtige Augenhöhe zu den Menschen auf. Das Fernsehen wäre der nächste logische Schritt in seiner Karriere“, sagt Bitterling.