An den Markt-Arkaden stinkt es den Nachbarn

Die Tonne für Speisereste zieht zudem Maden und Fliegen an.

Langenfeld. Was Peter Stöver seinem Gegenüber zeigen will, ist nichts für Zartbesaitete. „Können Sie was ab“, fragt er vorsichtshalber. Nicken. Dann hebt der 62-Jährige den Deckel der Mülltonne im Durchgang zwischen Ganspohler Straße und Kodi-Parkplatz mit Tiefgarage. Wie der Blitz fährt Ekel in den Körper: Matschige Speisereste, Maden, Fliegen. „Zu damit, aber schnell bitte.“ Dass mehrere solcher Tonnen frei zugänglich herumstehen, im Rücken der Markt-Arkaden in Langenfeld-Mitte, hält der Anwohner der Ganspohler Straße für einen „eklatanten gesundheitsgefährdenden und hygienischen Missstand“.

So hat es Stöver auch an die Stadtverwaltung geschrieben. „Ein Gaststättenbetrieb, der Speisereste nicht nach den gesetzlichen Regelungen entsorgen kann, muss umgehend stillgelegt werden“, fordert der Langenfelder. Auch mehrere seiner Nachbarn rümpfen die Nase. „Hier muss die Stadt die Reißleine ziehen“, sagt etwa Haike Weltrich. Zumal sie auch noch „penetranten Holzkohlengrillgeruch“ wahrnimmt. Der ziehe täglich ungefiltert über den Platz und durch die Häuserzeilen und „verscheucht so manche Cafébesucher und vergrätzt die Anwohner.“

Beider Unmut richtet sich gegen das neue orientalische Grillrestaurant „Teras“, das Mitte Juli eröffnete. Und gegen die Stadtverwaltung, die sie vom Ordnungsamt an das Referat Steuern und Abgaben verwies und nicht mit der geforderten Schärfe eingeschritten sei. Dirk Heinrichs, dort zuständig für die Abfallentsorgung, sieht auch keinen Anlass dazu: „Es handelt sich um vier Speiserestetonnen, in denen Speisereste ordnungsgemäß entsorgt werden. Die Tonnen werden regelmäßig geleert beziehungsweise abgefahren, wenn sie voll sind.“

Ein Hygieneproblem sieht Heinrichs nicht: „Der Deckel ist ja drauf.“ Wo, fragt er, sollen die Tonnen denn sonst stehen? In der vor allem von Autos passierten Durchfahrt störten sie doch am wenigsten. Dennoch sei er sowohl mit dem Vermieter der Markt-Arkaden als auch mit der Geschäftsführung des Restaurants im Gespräch, um einen Alternativ-Stellplatz für die Mülltonnen zu finden.

Laut Ibrahimi Hushank, Chef des „Teras“, ist der Ort bereits gefunden: „Wir sind mit unserem Vermieter übereingekommen, die Mülltonnen künftig in der Tiefgarage abzustellen“, sagt der Gastronom. Auch beim Grillgeruch stellt er eine Lösung in Aussicht: „Die Firma, die für uns die Rauchabzugsanlage gemacht hat, hat vergessen, den eigentlich vorgesehenen Filter einzubauen. Das wird in den kommenden Wochen nachgeholt.“