„Rheinkiesel“ wachsen bald in die Höhe

Mit Verspätung starten jetzt die Bauarbeiten für die drei Häuser am Rhein.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Erst vor einigen Wochen ist die Paeschke GmbH in die Vermarktung der beiden Häuser südlich der Krischerstraße eingestiegen, die als Ergebnis des städtebaulichen Gutachterverfahrens von 2012/3 am sogenannten Stadteingang neu entstehen werden. Von den 77 Wohnungen in den drei „Rheinkieseln“ sind schon 44 fest reserviert — vor allem in Haus A mit unverbaubarem Rheinblick. „Die meisten der Kaufinteressenten gehören der Generation 50plus an und wollen die Wohnung zunächst vermieten, um dann im Alter selber einzuziehen“, sagt Gernot Paeschke. Und obwohl die Grundrisse der Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen auch Kinderzimmer ausweisen, sei das Objekt für Familien eher nicht geeignet.

Die inzwischen fertig ausgeschachtete Baugrube für die zweigeschossige Tiefgarage in Haus A täuscht darüber hinweg, dass sich die Baustelle weitaus komplizierter darstellt als angenommen. „Im Boden stießen wir auf jede Menge Bauschutt von Shell-Gebäuden, die im Krieg zerstört worden waren. Er war verwendet worden, um die dortige Bodensenke zu verfüllen“, sagt Paeschke. Außerdem habe man das Schotterbett, über das einst die Straßenbahnline in der Krischerstraße lief, einfach liegenlassen. Alles Altlasten, die aufwendig entsorgt werden müssen. „Wir haben nämlich keine Sondermülldeponie in der Nähe“, sagt Paeschke. Wegen der gesperrten Leverkusener Rheinbrücke war die Deponie in Hürth nur über Umwege zu erreichen. Und nach dem Fund einer Weltkriegsbombe wurde den Baggerfahren die Auflage gemacht, dass sie die Erde lagenweise abschieben müssten.

Insgesamt haben diese Unwägbarkeiten den Baubeginn um einige Monate verzögert. Immerhin habe das trockene Frühjahr für einen niedrigen Grundwasserstand gesorgt, so dass sich der Investor eine teure Wasserhaltung während der Tiefbauarbeiten sparen kann. Da aber das gesamte Grundstück bebaut wird, müssen die angrenzenden Straßen mit Spundwänden abgestützt werden. „Wenn Haus B gebaut wird, müssen wir spunden, damit das benachbarte Hochhaus keine Setzrisse bekommt“, erklärt Paeschke. Ende August sollen die Hochbauarbeiten starten, dann wird zunächst die Bodenplatte gegossen. Parallel dazu wird die Grube für die Tiefgarage von Haus B ausgebaggert. Der Baukran für Haus A wird inmitten des Grundstücks auf einem acht mal acht Meter großen Fundament aufgestellt.

Auch die verwinkelte Architektur der Rheinkiesel mit ihren vielen Schrägen stellt den Bauherrn vor Herausforderungen. Eine Auflage der Stadt war die Vollverklinkerung des Gebäudes, die auch die Balkonbrüstungen mit einschließt. „Der rote Klinker nimmt die Fassaden der Marienkapelle und der Shell-Abfüllhalle auf“, sagt Paeschke. Die Fertigstellung der Gebäude ist für Mitte/Ende 2019 geplant. Die Wohnungen sind barrierefrei mit Aufzügen von der Tiefgarage aus zu erreichen. Die Türbreiten sind rollatorfreundlich. Den Strom erzeugt ein Blockheizkraftwerk.