So soll Monheims künftige Moschee aussehen
Im Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ gab es jetzt erste Planbilder zu sehen. 2018 will die Gemeinde mit dem Bau beginnen.
Monheim. Höhe scheint der Bau allein durch die beiden schlanken Minarette zu gewinnen, die Kuppel ist eher flach geraten, der übrige Baukörper ein länglicher Quader mit teils hohen, schmalen Fenstern. So sieht sie aus, die Moschee, die die Türkisch-Islamische Ditib-Gemeinde auf dem ehemaligen Monheimer Freibad-Gelände an der Kurt-Schumacher-/Ecke Köpenicker Straße errichten will. Vertreter der Gemeinde stellten die ersten Pläne jetzt im Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ vor. Das jüngste Treffen des Gesprächskreises fand in der bestehenden, 28 Jahre alten Ditib-Moschee an der Niederstraße statt. „Hier traut sich kaum ein Monheimer rein. Wie sollen wir ihnen dann zeigen, was wir hier machen“, sagte der Gemeindevorsitzende Ramazan Akcora einmal über den Hinterhofbau im Gewerbegebiet.
Die künftige Moschee am Mona Mare soll deutlich repräsentabler und größer werden. In dem Neubau wolle man „vor allem den Dialog mit allen Monheimern intensivieren“, sagte Erdogan Akpolat, Dialogbeauftragter der Gemeinde, bei dem jüngsten Gesprächskreis-Treffen. Von der Zusammenkunft, die in der Regel nicht-öffentlich ist, berichtete gestern Bernd Wehner vom katholischen Sozialverband KKV, der den Gesprächskreis seit 2005 organisiert.
Laut Akpolat sind neben den größeren Gebetsräumen für Männer und Frauen zusätzliche Unterrichtsräume für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene geplant. Darin sollen beispielsweise Sprachförderung und andere Betreuungsmaßnahmen angeboten werden. Darüber hinaus werde es weitere Aufenthaltsräume für Kinder und Jugendliche geben, in denen eine alternative Freizeitgestaltung möglich ist. Eine Kantine mit eigener Küche werde das Angebot komplettieren. Aktuell ist das Gelände neben dem Mona Mare eine sandige Brache. 3400 Quadratmeter davon sollen mit der Moschee und ihrem Außenbereich bebaut werden. Um die geplante Schenkung des Grundstücks hatte es bis Anfang dieses Jahres monatelangen, erbitterten Streit gegeben. Bürgermeister Daniel Zimmermann und seine Peto-Ratsmehrheit setzten die Gratis-„Überlassung“ des auf 425 000 Euro taxierten Grundstücks an die Ditib-Gemeinde schließlich durch — genauso wie einen ähnlich hohen Zuschuss an die marokkanische Gemeinde für den Moscheebau auf dem Menk-Gelände an der Opladener Straße.
In den Verträgen mit der Stadt sichern beide Gemeinden Offenheit und Achtung der demokratischen Grundordnung zu sowie Einhaltung von Einschränkungen, etwa bei der Minaretthöhe (maximal 25 Meter) oder den Muezzinrufen (keine Übertragung nach draußen).
Zur Öffnung gegenüber Nichtmuslimen soll ein Beirat beitragen. Auf diesen wies Mohamed Adib, der zweite Dialogbeaufragte der Ditib-Gemeinde, bei dem interreligiösen Treffen besonders hin. Der Beirat ist auch Bernd Wehner sehr wichtig. Er sagt: „Unser Gesprächskreis soll darin vertreten sein — je mehr Öffentlichkeit, um so besser.“
Die Baukosten für die Moschee muss die 1978 gegründete Ditib-Gemeinde, deren Dachverband vom türkischen Religionsministerium kontrolliert wird, nach bisherigen Stand selber aufbringen. Bislang wurden sie von ihr und der Stadt Monheim mit mehr als drei Millionen Euro beziffert. Die Finanzierung will die Gemeinde vor allem durch Spenden stemmen. Dafür will sie nach eigenem Bekunden von rund 600 auf 1000 Mitglieder wachsen.
Baubeginn soll nach bisherigen Auskünften im nächsten Jahr sein. Zuvor müssen die Baupläne für die Moschee aber erst noch durch die verschiedenen politischen Gremien und den Rat, der sich ab Herbst damit befassen dürfte.