„Atlantis“: Schrittweise zur Perfektion
Nach dem erfolgreichen Casting feilt das Ensemble nun wöchentlich an dem Stück „Atlantis“.
Langenfeld. Ein wenig angespannt kaut Anna-Maria Firiss (20) auf ihrer Unterlippe herum. Auf ihren Beinen liegt das Skript mit ihrem Text und dem Text der anderen Schauspieler im ersten Akt des Musicals „Atlantis“. In der ersten Stuhlreihe der Aula der Johann-Gutenberg-Realschule sitzt Regisseur Sandor Pergel und beobachtet das Treiben auf der Probebühne. Die Probe ist, wie zurzeit an jeden Samstag um die frühe Nachtmittagszeit, in vollem Gange.
Anna Maria Firiss spielt in dem Stück des Dänen Peter Spies, das Sandor Pergel mit Laienschauspielern im September in der Stadthalle aufführen möchte, die Adalena. Eigentlich soll die Königstochter jemand anderen heiraten als denjenigen, den sie liebt. Vater Atlas hat außerdem noch alle Hände voll zu tun, sein Königreich nicht an Kriegsheld Jabbadoor zu verlieren, der aus einer erfolgreich geschlagenen Schlacht zurückgekommen ist und ihn nun vom Thron stürzen will.
In Atlantis überschattet die Gier nach Macht das Streben nach Frieden. Regisseur Sandor Pergel greift das Thema in seiner Musical-Version auf und möchte damit Anlass geben, über das Problem des Egoismus in unserer Zeit nachzudenken. „Ich hätte es gerne ein wenig dreckiger“, sagt Pergel als Heike Lammersen, die des Königs Maitresse Miranda spielt, mit ihrem Solostück fertig ist.
„Im Moment sind wir damit beschäftigt, Schauspiel und Gesang zusammenzubringen“, sagt Susanne Cramer, Regieassistentin. „Die Hauptrollen bekommen zusätzlich Einzeltraining bei Gesanglehrerin Britta von Anklang. Jeden Samstag ist dann Probe mit allen Schauspielern.“ Die Texte und Lieder müssen dann sitzen. Sonst geht nur Zeit verloren.
Anna Maria Firiss hört ihr Stichwort und stürmt auf die Bühne. Die 20-Jährige kommt jeden Samstag aus Düsseldorf zur Probe. Beim Casting Anfang des Jahres sang sie zunächst für den Chor vor. Doch die Musical-Macher wollten sie für eine der Hauptrollen. Bühnenerfahrung hat die Düsseldorferin bereits gesammelt. Wie fast alle Mitglieder im „Atlantis“-Ensemble. „Ich bin total glücklich mit der Rolle. Auch die Arbeit mit dem Ensemble macht super viel Spaß“, sagt Firiss, als sie nach der Szene wieder von der Bühne kommt.
Bis zu den Sommerferien wird noch geprobt, dann gibt es sechs Wochen Pause, bevor es dann auf die große Bühne in der Stadthalle für die Endproben geht.